Klagenfurt - Kärntens Politiker geben jährlich hohe Summen für die Subventionierung zahlreicher Events aus. In Zeiten knapper Budgets ist diese Ausgabenpolitik in die Kritik geraten, die Koalitionspartner FPK und ÖVP einigten sich auf lineare Kürzungen, sowohl bei Sport- als auch bei Kultur- und Societyveranstaltungen. Derzeit wird gerade über die Verlängerung der Unterstützung des Beachvolleyballturniers verhandelt, daran entzündete sich jetzt ein Koalitionskrach.

Mehr als 400.000 Euro gibt das Land jährlich für das Beachvolleyball aus, die Stadt Klagenfurt steuert die gleiche Summe bei. Während die Stadt die Vereinbarung kürzlich um vier Jahre verlängert hat, will ÖVP-Tourismuslandesrat Josef Martinz von einer 30-prozentige Kürzung der Unterstützung nicht abrücken. Veranstalter Hannes Jagerhofer drohte bereits mit Abwanderung des Turniers, FPK-Landeshauptmann Gerhard Dörfler stellte sich prompt hinter das Turnier, er werde "alles unternehmen", damit das Event in Kärnten bleibe.

Am Freitag schaltete sich Finanzlandesrat Harald Dobernig ein, er lädt zu einem Runden Tisch, der nach dem Beachvolleyball-Turnier stattfinden soll. Dabei sollen gemeinsame Lösungen gefunden werden, ohne ein Event gegen das andere auszuspielen. Martinz konterte sofort und meinte: "Es ist etwas absurd, dass sich gerade der Finanzreferent an Vereinbarungen im Budgetkonvent nicht hält." Dobernig stelle damit den Sanierungskurs für Kärnten in Frage.

Bei der "Starnacht am Wörthersee", die am 8. Juli in Pörtschach über die Bühne ging, kürzte das Land die Subvention von 300.000 auf 200.000 Euro pro Jahr. Hier sprang die Stadt Klagenfurt ein, die Starnacht findet künftig auf der Seebühne statt. Auch der "Ironman" musste eine Subventionskürzung hinnehmen, diese wurde vom Veranstalter aber akzeptiert, die Sportveranstaltung wird weiter stattfinden.

Weniger erfreut über die, von FPK-Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider als "Rasenmähermethode" bezeichneten linearen Kürzungen sind die Kulturveranstalter des Landes. Das Stadttheater Klagenfurt muss ebenso mit weniger Geld auskommen wie der Carinthische Sommer. Dies veranlasste Intendant Thomas Daniel Schlee bei der Eröffnung zu einer heftigen Attacke gegen die Politik. Dörfler, der auch im Sportbereich den Rotstift angesetzt hat, wies darauf hin, dass die heimischen Sportler trotz der Kürzungen erfolgreich seien.

Öffentliches Geld gab es bisher auch für ein Golfturnier, das Harley-Davidson-Treffen, die zweimal jährlich stattfindenden Musi-Open-Air-Veranstaltungen in Bad Kleinkirchheim und für vieles mehr. Die Kärntner SPÖ stößt sich schon lange an dieser Subventionspolitik. Sie beklagt ebenso wie die Grünen, dass parallel dazu im Sozialbereich ständig Kürzungen auf Kosten der Armen und Ärmsten durchgeführt und mit "Spardruck" begründet würden. (APA)