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Grafik: Archiv

Ein Lehrstück in Sachen Softwarepatente spielt sich derzeit zwischen den diversen großen Smartphone-Herstellern ab: Kaum ein Unternehmen, das nicht Klage gegen einen Mitbewerber eingereicht hat - und prompt wieder eine Gegenklage kassiert hat. Viele dieser Klagen scheinen sich dabei aktuell rund um das Bestreben einzelner Firmen, die Message "Android ist nicht kostenlos" zu vermitteln, festmachen zu lassen. Immerhin folgen hier oft kostspielige Patentabkommen, die die Kosten pro Gerät für die Hersteller weiter nach oben treiben (sollen).

Apple vs. HTC

Vor wenigen Tagen sorgte dann eine Vorabentscheidung im Streit zwischen HTC und Apple für einige Aufregung. Kommt darin der zuständige Richter doch zur Auffassung, dass HTC tatsächlich gegen zwei der 20 von Apple beanstandeten Patente verstoße. Auch wenn das endgültige Urteil noch aussteht - dies soll im Dezember folgen - könnte der Entscheid doch schon jetzt nachhaltige Auswirkungen haben. Stimmt das zuständige Gremium der International Trade Comission (ITC) zu, könnte nämlich sogar ein US-Importverbot für HTC-Geräte folgen.

Statement

Bei HTC gibt man sich dennoch weiterhin betont gelassen. Wie das Unternehmen gegenüber Digitimes betont, sei man davon überzeugt im Berufungsverfahren den Sieg davonzutragen. Man werde sich jedenfalls mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen. Für den Fall dass Apple wider der Erwartung recht gegeben wird, habe man zudem bereits alternative Methoden vorbereitet, mit denen man die betreffenden Patente umschiffen könne.

Google

Zudem signalisiert Android-Hersteller Google mittlerweile ganz öffentlich Unterstützung für HTC - und dies mit deutlichen Worten. Man werde sicherstellen, dass HTC das Verfahren nicht verliert, zitiert ZDNet Google-Vorsitzenden Eric Schmidt von der Mobile-Evolution-Konferenz des Unternehmens in Tokio. Die Klagen sieht er als Reaktion auf die aktuelle Marktsituation. Die Verbreitung von Android sei geradezu explodiert, und manche Mitwerber wüssten sich halt nicht anders als mit Klagen zu helfen - da man auf der Innovationsebene Android nichts entgegen zu setzen hat.

Scare Tactics

Unterdessen berichtet Electronista in Berufung auf den chinesischen "21st Century Business Herald" von ersten "Erfolgen" der vor allem von Microsoft vorangetriebenen Anti-Android-Strategie. So sollen chinesische Hersteller wie Huawei und ZTE künftig verstärkt auf Windows Phone 7 als Ersatz oder zumindest Alternative zu Android setzen wollen. (red, derStandard.at, 19.07.11)