Josef Taus

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Wien - Er passe bei der Liquidität auf wie ein Haftlmacher und stürze sich in keine finanziellen Abenteuer, sagt Josef Taus, ergebe sich aber eine gute Gelegenheit, kaufe er weiter zu. Der Industrielle und frühere VP-Politiker kam mit seinem Mischkonzern MTH großteils unbeschadet durch die Krise.

Libro und Pagro finden sich unter seinem Dach ebenso wie Werkzeugmaschinenhersteller Krause & Mauser und die Zutrittskontroll-Gruppe Designa und Axess. Dank Übernahmen stieg der Umsatz der Holding um 28 Prozent auf knapp 636 Millionen Euro. Das Ergebnis nahm um 30 Prozent auf mehr als 23 Millionen Euro zu. Taus zählt mittlerweile gut 5000 Mitarbeiter.

Einen Schub nach vorne brachte der Einstieg in Ramschmärkte: Im Vorjahr übernahm Taus die in die Insolvenz geschlitterte deutsche Kette Mäc Geiz mit ihren 182 Filialen. Dem extremen Harddiskont will man künftig entsagen. In Österreich ist damit kein Einstieg geplant, auch wenn sich hier andere Billigketten wie Kik-Schwester Tedi breitmachen wollen.

Neben dem Möbelhändler Lutz seien seine Handelsunternehmen eine der wenigen, die von Österreich aus stark nach Deutschland expandierten, sagt Taus. Normalerweise sei es eine Einbahnstraße in die entgegengesetzte Richtung

Im Osten hielt er sich im Einzelhandel bisher zurück. Polen etwa interessiere ihn aber sehr wohl, es brauche es für den dortigen Markt allerdings kompetente Partner.

Von einer Sonntagsöffnung für Libro und Pagro in Österreich hält Taus nichts: Wegen der hohen Zuschläge rechne sich das nicht. (vk, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16./17.7.2011)