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Foto: AP/Thomas Kienzle

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) warnte vor kurzem in seiner eindringlichen Art davor, dass auch Autos mit Benzinmotor, nämlich solche mit Direkteinspritzung, sehr hohe Mengen an Feinstaub ausstießen, dies aber in der Abgasgesetzgebung keine Berücksichtigung finde.

Das stimmt tatsächlich, wenn man den aktuellen Fahrplan der EU zur stufenweisen Verschärfung der Abgaslimits betrachtet. Die jetzt gültige Regelung Euro 5 sieht für Benzinmotoren nur eine Begrenzung der Partikelmasse vor, nicht aber der Partikelmenge wie beim Diesel. Und nur mit der Partikelmenge lässt sich der winzige und damit besonders gesundheitsgefährdende Anteil des Feinstaubs zahlenmäßig erfassen. Auch für Euro 6, gültig ab 2014, ist noch kein Wert festgelegt. Das heißt aber nicht, dass es keinen geben wird.

Beim Wiener Motorensymposium im vergangenen Mai wurde darüber heiß diskutiert, Experten nehmen sogar an, dass ein Grenzwert für die Partikelmenge bei Direkteinspritz-Benzinern schon vorher in Kraft treten wird.

Der springende Punkt: Würde man auf der Stelle einen strengen Grenzwert einführen, müssten auch Benziner mit einem teuren Partikelfilter ausgestattet werden. Anders als beim Diesel, wo es ohne Partikelfilter einfach nicht geht, sehen die Autohersteller beim Benziner durch Feinabstimmung des Verbrennungsverlaufs durchaus Chancen, sich dieses komplizierte Ding zu ersparen.

Dafür brauchen sie aber noch etwas Zeit, zumal für eine verlässliche Messung beim Benziner erst eigene Messgeräte entwickelt werden müssen. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/15.07.2011)