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Rebekah Brooks ist am Freitag zurückgetreten

Foto: Sang Tan/AP/dapd

Die durch den Abhörskandal in Großbritannien unter Druck geratene Chefin der britischen Zeitungsgruppe News International, Rebekah Brooks, ist am Freitag zurückgetreten. In einer Mitteilung an die Angestellten des Konzerns erklärte Brooks, sie fühle sich dafür verantwortlich, dass Menschen "verletzt" worden seien.

Sie habe dem Medienunternehmer Rupert Murdoch und seinem Sohn James ihren Rücktritt angeboten, erklärte Brooks. Nachdem dies zunächst "Diskussionsgegenstand" gewesen sei, hätten sie diesen nun akzeptiert. Eine Sprecherin des Mutterkonzerns News Corporation bestätigte den Rücktritt. Ihr Nachfolger wird nach Unternehmensangaben Tom Mockridge, der vom italienischen Bezahlsender Sky Italia kommt.

Brooks war zur Zeit des Abhörskandals Chefredakteurin der inzwischen eingestellten Boulevardzeitung "News of the World" gewesen, später des Boulevardblattes "The Sun" aus dem Murdoch-Imperium. Später stieg sie zur Verlagsmanagerin auf. Sie hat stets angegeben, nichts von den illegalen Abhörpraktiken gewusst zu haben. Am Dienstag soll die 43-Jährige zusammen mit Murdoch und seinem Sohn James im Medienausschuss des britischen Unterhauses zu der Affäre Stellung nehmen.

Murdoch hatte sich in der vergangenen Woche zur Schließung der "News of the World" gezwungen gesehen, nachdem herausgekommen war, dass Journalisten nicht nur Prominente abgehört und Polizisten bestochen, sondern auch Handy-Mailboxen der Angehörigen von getöteten Soldaten sowie eines entführten Mädchens geknackt hatten. Angesichts der Empörung der Öffentlichkeit und des steigenden Drucks der Regierung zog Murdoch am Mittwoch auch sein Übernahmeangebot für den britischen Bezahlsender BSkyB zurück. (APA/Reuters)