Politik kostet Geld. Und weil Politiker ohne Amt nicht auf Steuergelder zurückgreifen dürfen, müssen sie ihre Wähler anbetteln. In den USA gründen sich dafür eigene Unterstützungskomitees - die Political Action Comitees (PACs), die sich aufs Geldsammeln für ihre Kandidaten spezialisieren. Jedes halbe Jahr müssen diese Komitees bei der Federal Election Commission offenlegen, wie viel Geld sie in den vergangenen sechs Monaten erschnorren konnten.
Sarah Palins Fundraising Team "SarahPAC" hat gestern bekannt gegeben, welche Summe sie im ersten Halbjahr dieses Jahres bekommen hat: 1,65 Millionen US-Dollar. Fast alles davon - 1,59 Millionen US-Dollar - ist schon wieder ausgegeben. Abgesehen von der Differenz zwischen Ein- und Ausgaben im vergangenen halben Jahr, verfügt SarahPAC über 1,4 Millionen in bar.
Taschen voller Geld
Sind nun aus diesen Summen politische Schlüsse abzuleiten? Vielleicht. Maggie Habermann von Politico streicht heraus, dass Palin fast alles, was an Spenden an sie ging, bereits wieder ausgegeben hat. Es sehe nicht so aus, als würde sie derzeit gesteigerten Wert darauf legen ihre Taschen zu füllen. Palin würde zwar durchaus versuchen Gelder aufzutreiben - ihre "One Nation" Bustour war durchaus als Mobilisierungskampagne gedacht und auch Spendenaufrufe wurden verschickt. Aber es sieht nicht so aus als würde sie sich die Taschen vollstopfen, um im Wahlkampf aus dem Vollen schöpfen zu können. Aktueller Stand zum Thema Kandidatur: Palin will ihre Entscheidung im September bekannt geben.
14.000 US-Dollar für Busdekoration
Das Geld aus dem PAC darf nicht für Palins Präsidentschaftskampagne verwendet werden, sollte sie sich entscheiden 2012 gegen Obama antreten zu wollen. Aus dem Topf werden ihre derzeitigen Aktivitäten bezahlt, darunter zum Beispiel die "One Nation" Bustour, bei der Palin seit Ende Mai die Ostküste der USA entlangtingelt. Den Bus ziert ein überlebensgroßes Bild der Verfassung der USA, der Freiheitsglocke und Sarah Palins Unterschrift vor einer Berglandlandschaft. Gekostet hat diese Dekoration laut SarahPAC 14.000 US-Dollar, berichtet abcNews. Einge weitere Ausgaben: 683 US-Dollar für Lesezeichen aus einem Laden in Nashville, 10.000 Dollar für den konservativen Autor und Außenpolitikberater Peter Schweizer und 5.800 US-Dollar an Sar-El Tours and Travel für eine "Tour durch das Heilige Land" in Israel. Laut Scott Conroy von Real Clear Politics verdienten auch Palins Eltern Chuck und Sally Heath 3.200 US-Dollar - für "correspondence & card mailing". (mka, derStandard.at, 15.7.2011)