Ramallah - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat einem Fernsehbericht zufolge den Bau von 210 neuen Wohneinheiten in der jüdischen Siedlung Itamar im Westjordanland gebilligt. Netanyahu reagiere damit auf den Angriff eines Palästinensers, der im März in Itamar ein Siedler-Ehepaar und drei seiner Kinder erstochen hatte. Die Pläne müssen dem Bericht zufolge noch von Verteidigungsminister Ehud Barack genehmigt werde.

Aus Regierungskreisen verlautete, bis zur Umsetzung würden Jahre vergehen. In Itamar kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Siedlern und Palästinensern aus umliegenden Ortschaften.

Israel eroberte das Westjordanland im Sechs-Tage-Krieg. Bis heute gilt dort militärisches Besatzungsrecht. Teile des Westjordanlands sind aber unter Verwaltung der seit 1993 bestehenden Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah unter Präsident Mahmoud Abbas. Israel hat dort aber mehr als 200 Siedlungen und selbst nach israelischen Recht "illegale Außenposten" mit insgesamt etwa 300.000 Siedlern errichtet. (APA)