Der Italian Market in Philadelphia ist der älteste und einer der größten Freiluftmärkte der USA. Er erstreckt sich hauptsächlich entlang der 9th Street zwischen der Christian Street und der Washington Avenue.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Im Eingangsbereich zum Italian Market ist Frank Rizzo, ehemaliger Bürgermeister Philadelphias, auf einem opulenten Wandgemälde zu sehen. Rizzo, der von 1972 an acht Jahre lang das Amt bekleidete, war ein unorthodoxer, kontroversieller Machtpolitiker, der Philadelphia nachhaltig prägen sollte. Man liebte oder hasste ihn, sagen die Menschen in in der Ostküsten-Metropole noch heute.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Über Jahrzehnte hinweg prägten italienische Händler-Familien das Bild des Marktes. Seit 1939 gibt es etwa das auf Käse spezialisierte Geschäft der Di Bruno-Brüder. Danny und Joe standen bis 1990 hinter der Theke ihres Lokals  in der 9th Street.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Dann übernahmen drei Cousins den Betrieb. Zwar hat der Laden der Di Brunos nicht mehr den Charme des kleinen Familienunternehmens von früher, dennoch leuchtet hier die Vergangenheit des Italian Market bis ins Heute herauf. Dieser Tage wird nicht mehr nur Käse verkauft, sondern auch Geschenke, Kaviar oder Foie Gras.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Der Italian Market war nie rein italienisch. Mit der Ankunft von neuen Einwanderergruppen in den vergangenen Jahrzehnten hat er sich das Bild des Marktes stetig verändert. Mittlerweile prägen mexikanische und vietnamesische Stände das Areal.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Je weiter man die 9th Street hinauf schlendert, umso stärker wird der mexikanische Einfluss. Die Reaktionen auf diese Veränderungen fallen unterschiedlich aus. So geben die meisten italienisch-stämmigen Händler auf Nachfrage an, dass sie die kulturelle Vielfalt durchaus als Bereicherung sehen. In Internetforen klagen hingegen Kunden und Besucher offen über den Wandel.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Aus einigen Geschäften am Ende des Marktes ist mexikanische Folklore-Musik oder Reggae zu hören. Dort gehören auch Masken von mexikanischen Wrestling-Kämpfern zum Angebot.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Unter die mexikanischen Händler mischen sich auch vietnamesische Zuwanderer. Für den zart besaiteten österreichischen Touristen sind die in kleinen Käfigen gehaltenen Tiere und die aus den Geschäften strömenden Gerüche etwas gewöhnungsbedürftig.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Die englische Sprache ist in diesem Teil von Philadelphia bloß eine Art kleinster gemeinsamer Nenner. Dieser mexikanische Frisör spricht in erster Linie Spanisch.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Bei Geno's hingegen ist Schluss mit Sprachvielfalt.

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Am Bestelltresen prangt die Aufschrift "This is AMERICA: WHEN ORDERING Please 'SPEAK ENGLISH'".

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek

Gegenüber von Geno verkauft Pat die berühmten Philly Cheese Steaks. Der Gründer, Pat Olivieri, gilt als Erfinder der deftigen Sandwich-Kreation. Seit den 1930er Jahren finden hier in Streifen geschnittenes Steak-Fleisch, Käse und Zwiebel zwischen zwei Weißbrothälften zueinander. (Willi Kozanek, daStandard.at, 19.7.2011)

Link

Philly Italian Market

Foto: daStandard.at/Willi Kozanek