Gefühlswirren: Anton (Ludwig Trepte) und Katja (Alice Dwyer) in "Was du nicht siehst".

Foto: Thimfilm

Eine deutsche Patchworkfamilie fährt in die Bretagne. Erste Irritationen treten bereits vor der Ankunft im modernistischen Glasstrandhaus auf. Anton (Ludwig Trepte), der 17-jährige Sohn, wird am Klo einer Tankstelle begrapscht, kurz danach brüllt ihn ein Straßenarbeiter durchs Fenster des Autos hindurch an.

Was du nicht siehst, das in Deutschland realisierte Debüt des Österreichers Wolfgang Fischer, erzählt eine Art Initiationsgeschichte im Ambiente eines Urlaubsfilms. Die Spannungen innerhalb des Familienverbunds - Anton reist mit seiner Mutter Luzia (Bibiana Beglau) und deren Freund Paul (Andreas Patton) - und das Changieren des Jungen zwischen der Suche nach Geborgenheit und einer erwachenden Abenteuerlust werden in eine äußere Erzählung übertragen. Der mysteriöse David (Frederick Lau) und dessen Begleiterin Katja (Alice Dwyer) verführen Anton in eine Parallelwelt.

Wie real sie ist, darüber lässt uns der Film im Unklaren. Fischer gelingt eine stimmige Gratwanderung zwischen den Genres. Die Bretagne wird bei ihm zur Seelenlandschaft (Kamera: Martin Gschlacht), in der sich Gefühle auf unheimliche Weise materialisieren.

Ausgehext und neu verliebt

Zum letzten Mal zückt der Zauberlehrling seinen Zauberstab: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2, erneut in der Regie von David Yates, beschließt die Erfolgsserie würdevoll. Silvio Soldini erzählt in Was will ich mehr ein Liebesdrama aus Mailand. Etliche Previews gibt's in den Sommerkinos: etwa am am 16. 7. die Istanbul-Doku Mein Haus stand in Sulukele bei "Kino unter Sternen" und das Horror-Remake The Housemaid bei "Kino wie noch nie". (kam / DER STANDARD, Printausgabe, 14.7.2011)