B. ist auf der Suche nach einem Urlaubsangebot, das genau zu ihr passt und hat bereits etliche Kataloge und Webseiten durchforstet.

"Auf gar keinen Fall will ich eine Singlereise machen!" Das leuchtet ein, führt sie doch eine Fernbeziehung und hat kein Interesse an neuen Bekanntschaften. "Ich bin aber auch nicht homosexuell, also kommen auch derartige Angebote nicht für mich in Frage", erbost sie sich weiter. "Soll ich meinen Urlaub in einem Frauenhotelghetto verbringen?"

Die Familie für das Club-Paket fehlt, der sportliche Ehrgeiz für die Radtour auch. Eine Reise mit dem Vegetarierbund Deutschland, der eigene Urlaubspakete für Nicht-Fleischkonsumenten anbietet, kommt für sie auch nicht in Frage. Todesfall hat sie zum Glück keinen zu beklagen, sonst könnte sie bei einer Trauerreise mitfahren ("Wenn die Palmen Trauer tragen").

B. hat weder Hund noch Pferd, eine Reise dieser Kategorie wäre für sie also auch eher trostlos. Ein "Leihhund" für den Urlaub, das wäre etwas. "Ich bin noch nicht 50+ und nicht mehr 25-, kann also weder an Seniorenexpeditionen auf Kreuzfahrtschiffen noch an Summersplash-Saufevents teilnehmen". Die Variante Urlaub und Abnehmen fällt aus, Sprachferien braucht sie nicht. "Ein Malkurs vielleicht?" schlage ich vor, stoße aber damit auf wenig Begeisterung.

"Offenbar bin ich zu durchschnittlich für die Schubladisierung der Reisebüros und verfüge über keinerlei Special Interests", resigniert B. schließlich und beschließt, weiterhin auf eigene Faust zu reisen. (Mirjam Harmtodt/27.07.2011)