Bild nicht mehr verfügbar.

Kein Teil des Bundesheeres: Die Freiwilligen-Armee der Habsburger

Foto: APA/Roland Schlager

Bild nicht mehr verfügbar.

Auf Einladung des Hauses Habsburg haben sich wehrhistorische Gruppen schon länger auf das Ereignis vorbereitet

Foto: DAPD/Hans Punz

"Dem Sarg hinterher gingen drei berittene Artilleristen, die Otto Habsburgs Orden auf Samtkissen trugen", hieß es in der Berichterstattung zum Requiem in Mariazell. Tatsächlich sind diese Artilleristen kein Teil des österreichischen Bundesheers. Vielmehr handelt es sich dabei um Mitglieder "wehrhistorischer" Gruppen - sogenannter Traditionsbatterien; welche Habsburg die letzte Ehre erweisen wollen.

Bundesheer betont Unabhängigkeit dieser Vereine

Generalleutnant Segur-Cabanac betont, dass diese Gruppen nichts mit der offiziellen Abordnung des österreichischen Bundesheeres zu tun haben. "Das Bundesheer wird mit einer 30-köpfigen Abordnung am Begräbnis teilnehmen", so Segur-Cabanc, "dies erfolgt auf ausdrücklichen Wunsch von Bundespräsident Fischer und Bundeskanzler Faymann". Die Republik wolle so Respekt vor den Leistungen des Verstorbenen ausdrücken.

Wohl bestünden immer wieder Kooperationen zwischen Heer und wehrhistorischen Gruppen - diese werden etwa zu Angelobungen eingeladen - beim Habsburg-Begräbnis habe man aber nichts miteinander zu tun. 

Auf Einladung des Hauses Habsburg

Die Traditionsverbände sind auf Einladung des Hauses Habsburg anwesend und sollen die k.u.k.-Tradition repräsentieren. Laut Alfred Mühlbacher, Obmann des Deutschmeister Schützenkorps, liefen die Vorbereitungen für das Begräbnis schon seit langer Zeit. So seien noch zu Otto Habsburgs Lebzeiten die Einladungen an Traditionsverbände initiiert worden. Mühlbacher legt Wert darauf, dass sein Deutschmeister Schützenkorps keine monarchistische Vereinigung sei, sondern lediglich die Tradition der k.u.k.-Zeit darstelle.

Der verstorbene Otto Habsburg hat zu Lebzeiten etwa die Gründung der zweiten Artilleriedivision, einer der größten Traditionsbatterien in Österreich, aktiv unterstützt. In Österreich gibt es eine Vielzahl dieser Gruppen, 32 von ihnen sind in der "Union der europäischen wehrhistorischen Gruppen" organisiert.

Oftmals arbeiten die Mitglieder solcher Vereinigungen auch beim Bundesheer oder sind pensionierte Offiziere. In ihrer Freizeit leben sie ihre Begeisterung für Militärgeschichte aus. Ihr Ziel ist es, militärhistorisches Wissen und Traditionen zu bewahren, des Öfteren werden historische Schlachten nachgestellt. Ebenso wird die Bedienung alter Waffen geübt.

Auch Ritterorden anwesend

Die Palette der beim Habsburg-Begräbnis anwesenden wehrhistorischen Gruppen ist breit. So werden auch mittelalterliche Ritterorden in traditionellen Kostümen an den Feierlichkeiten teilnehmen. Durch diese Traditionsverbände soll die Vielfalt und Geschichte des Hauses Habsburg widergespiegelt werden. (Fabian Schmid, derStandard.at, 13.7.2011)