Bild nicht mehr verfügbar.

Eine Lockheed P-38F Lightning

Bild: Archiv
Hamburg/Middleboro - Ein zweimotoriges amerikanisches Kampfflugzeug, das über 50 Jahre lang in 90 Meter Tiefe im grönländischen Inlandseis begraben war, ist nicht nur wieder ausgegraben, sondern in zehnjährigen Bergungs- und Restaurierungsarbeiten wieder hergestellt worden. Jetzt darf es wieder wie in den vierziger Jahren in Kentucky fliegt. Das berichtet das deutsche Magazin für Luftfahrtgeschichte, Oldtimer und Airshows, "Flugzeug Classic", in seiner jüngsten Ausgabe.

Die Lockheed P-38F "Lightning" gehörte zu zwei US-Staffeln, die im Juli 1942 bei schwierigsten Wetterbedingungen, Sturm und Schneetreiben zur Notlandung auf dem Eis gezwungen wurden. Sie hatten die Orientierung verloren und ihnen war auch der Treibstoff ausgegangen. Die Besatzungen der acht Flugzeuge, die auf dem Eis niedergegangen waren, konnten zwar in einer sofort eingeleiteten Rettungsaktion mit Hilfe von Schlittenhunden geborgen werden. Doch die Flugzeuge wurden bald von Schnee bedeckt und versanken mit den Jahren immer tiefer im Eis.

Suchaktion

Nach mehreren vergeblichen Versuchen, die genaue Position der Flugzeuge zu orten, um sie vielleicht wieder bergen zu können, wurde im Sommer 1992 eine große Aktion gestartet, die Erfolg brachte: Eine P-38 "Lightning" der "verlorenen Squadron" wurde mit Hilfe eigens installierter Schächte ausgegraben und dann auf den Namen "Glacier Girl" getauft. Die Wrackteile wurden nach Middleboro im US- Bundesstaat Kentucky gebracht und von Fachleuten in einem kleinen Flugzeughangar Stück für Stück zusammengefügt. Seit seinem ersten spektakulären Flug nach der Zwangspause vor 25.000 Zuschauern, unter ihnen mehreren Veteranen der Notlandung von 1942, ist der "fliegende Veteran" wieder voll einsatzfähig und wird vor allem auf Air Shows dem begeisterten Publikum demonstriert.

Die übrigen im Eis eingeschlossenen fünf P-38 "Lightning" und zwei B-17 "Flying Fortress" auch noch heraus zu holen, wird allein aus finanziellen Gründen, wie "Flugzeug Classic" berichtet, nicht möglich sein. Die Bergung des "Glacier Girl", die nur mit Hilfe vermögender Sponsoren möglich war, hat 638.000 Dollar gekostet. (APA/dpa)