Münster/Hannover - Biomediziner aus Münster und Hannover haben einen wichtigen Behandlungserfolg mit Stammzellen erreicht. Sie heilten bei Mäusen zumindest auf Zellebene eine Stoffwechselkrankheit der Leber mit Hilfe von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen). Diese iPS-Zellen stellen die Experten her, indem sie etwa Hautzellen in eine Art Embryonalzustand zurückversetzen. Danach können diese wie embryonale Stammzellen sämtliche Zelltypen bilden.

In diesem Fall entnahmen die Forscher den Mäusen Hautzellen, versetzten die Zellen in den Embryonalzustand und behoben einen Gendefekt an den iPS-Zellen. Mit Hilfe der Zellen wuchsen gesunde Mäuse später heran.

"Erstmals ist ein lebendiger Organismus mit gentechnisch reparierten iPS-Zellen von einer Krankheit geheilt worden", sagte Stammzellenforscher Tobias Cantz am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Sein Team vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster und dem Institut für Zell- und Molekularpathologie der Medizinischen Hochschule Hannover veröffentlicht die Ergebnisse im Fachmagazin PLoS Biology. Die Arbeit mit induzierten pluripotenten Stammzellen gilt als ethisch unbedenklich, da dafür keine Embryonen zerstört werden müssen. (red/APA)