Bild nicht mehr verfügbar.

Microsoft CEO Steve Ballmer.

Foto: LUCY NICHOLSON / REUTERS

Eigentlich gehört es zum Usus in der IT-Branche - und einer gewissen zwingenden Logik börsennotierter Unternehmen - dass Firmenchefs praktisch jeden noch so großen Fehlschlag als irgendeine Form von Erfolg verkaufen (müssen). Unter diesem Blickwinkel besitzt ein aktuelles Statement von Steve Ballmer beinahe schon eine erfrischende Offenheit. Im Rahmen der Keynote zur am Montag in Los Angeles gestarteten Microsoft Worldwide Partner Conference gestand Ballmer offen ein, dass Windows Phone 7 bisher nur wenig Erfolg gehabt hat.

Sehr klein

"In einem Jahr sind wir von einem sehr kleinen Marktanteil zu einem sehr kleinen Marktanteil fortgeschritten", so Ballmer mit scherzendem Unterton. Eine Einschätzung, die auch Marktforscher teilen, so berichtete etwa Nielsen erst vor kurzem, dass sich der Marktanteil von Windows Phone 7 weiterhin unter der 1-Prozent-Grenze bewegt.

Ausblick

Freilich zeigt sich Ballmer davon überzeugt, dass sich dieser Zustand schon bald kräftig ändern wird, mit dem Nokia-Deal im Rücken hegt man also weiterhin ambitionierte Pläne. Hier verweist man hoffnungsfroh auf die Zahlen von IDC, das prognostiziert, dass WP7 bis 2015 - hinter Android - die zweitstärkste Smartphone-Plattform sein wird.

Desktop

Das Kerngeschäft von Microsoft stellt aber weiterhin die Desktop-Welt dar, und hier hat man ebenfalls noch einiges vor. Während man den Blick schon fest auf das für kommendes Jahr geplante Windows 8 gerichtet hat, hat man auch für die aktuelle Produktlinie noch einiges vor.

Der Weg führt über Windows 7

Denn auch wenn sich Windows 7 erheblich besser verkauft als der Vorgänger Vista, im Geschäftsbereich hat man weiterhin ein Problem: Mehr als 200 Millionen Rechner laufen in diesem Umfeld noch immer mit Windows XP, das sind gut zwei Drittel des betreffenden Marktes, wie Tami Reller, CFO von Microsoft vorrechnet. Insofern führt der Weg zu Windows 8 also über Windows 7, so das Unternehmen. (red, derStandard.at, 12.07.11)