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Laut ersten Auskünften sind ein weiteres Erdbeben vor Japans Ostküste keine Schäden im AKW Fukushima aufgetreten. Im Bild ist eine undichte Leitung an der Wasseraufbereitungsanlage zur Kühlung der Reaktoren zu sehen.

Foto: REUTERS/TEPCO

Erst drei Jahre, nachdem die Reaktoren des havarierten AKWs Fukushima I endgültig kontrolliert herabgekühlt sein werden, kann die Beseitigung von Brennstäben beginnen. Dies geht aus einem langfristigen Sanierungsplan hervor, den die Regierung, der Betreiber der Krisenmeiler, Tepco, und der Hersteller der Reaktoren, Toshiba, diskutieren.

Zuerst ist die Leerung der Abklingbecken geplant, die am wenigsten beschädigt sind. Die Beseitigung des Nuklearbrennstoffs aus den Reaktoren wird demnach erst 2021 beginnen - unklar ist, wie das funktionieren soll. In mindestens einem Reaktor ist der Brennstoff durch den Druckbehälter geschmolzen. Zudem lecken zumindest bei den Meilern 1 und 2 auch die Schutzbehälter.

Der lange Zeitrahmen unterstreicht das Ausmaß der Katastrophe. Bis heute gibt es in drei Reaktoren keinen geschlossenen Kühlkreislauf. Dennoch geht Tepco davon aus, sie bis Anfang 2012 kontrolliert kühlen zu können.

Verstrahltes Rindfleisch 

Derweil greift die nukleare Verseuchung weiter um sich. Am Wochenende wurden in einem Tokioter Schlachthof zehn verstrahlte Kühe aus der Ortschaft Minamisoma, die im Norden des AKWs liegt, gefunden. Ihr Fleisch überstieg den Grenzwert für strahlendes Cäsium von 500 Becquerel pro Kilogramm um das Drei- bis Sechsfache, teilte die Stadtregierung Tokio mit. Es ist noch unklar, wie die Kühe verseucht wurden. Sie haben nicht geweidet, sondern wurden in einem Stall mit Futter aus anderen Präfekturen gefüttert.

Am Sonntag hatte ein erneutes Beben der Stärke 7,2 auf der Richterskala die Ostküste Japans erschüttert. Die Behörden hatten eine Tsunamiwarnung ausgegeben, Schäden oder Opfer wurden aber nicht gemeldet. (Martin Kölling, DER STANDARD Printausgabe, 11.7.2011)