Die Erklärung der "wiefen NetzpirARR!ten"

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Anonymous Austria weist jede Schuld von sich. Die Verantwortlichen seien innerhalb der Partei zu suchen, heißt es im Tweet. 

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Hacker legen sich weiter mit der FPÖ an. Nachdem vergangenen Freitag die Homepage der Partei attackiert wurde - hat nun ein „kleines Team von wiefen NetzpirARR!ten", so die Eigenbezeichung der Hacker, private Telefonnummern von hochrangigen FPÖ-Politikern im Netz veröffentlicht. Darunter jene von Heinz-Christian Strache, Barbara Rosenkranz, Susanne Winter sowie Herbert Kickl. Für „Telefonstreiche", wie die Hacker in ihrer im Netz veröffentlichen Erklärung betonen.

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Ergänzend wünscht man den „Administratoren von FPÖ.at viel Spass beim Auffinden der platzierten Backdoors".

Begründung: "ideologische Nähe zum Nationalsozialismus"

In der Erklärung wird die Aktion u.a. damit begründet, dass "eine Partei, die es nicht einmal schafft, sich für die Aberkennung des Ehrenbürgertitels Adolf Hitlers einzusetzen, ein Feind der Demokratie und der universalen Menschenrechte" sei. Auch gebe es keinen Abgeordneten "der FPÖ, dem nicht zumindest eine ideologische Nähe zum Nationalsozialismus nachzusagen wäre".

Mit Morddrohungen konfrontiert

In einer Aussendung dementierte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, dass die Daten durch Hacker an die Öffentlichkeit gelangt waren: "Unsere Webseite wurde definitiv auch diesmal nicht gehackt", schreibt Kickl und gibt als Quelle ein gestohlenes Mobiltelefon an, auf dem die Telefonnummern freiheitlicher Spitzenpolitiker gespeichert waren.

Laut Kickl seien einige betroffene Politiker seit der Veröffentlichung mit der Androhung von Gewalttaten bis hin zu Mord konfrontiert. "Die mangelnde Demokratiefähigkeit mancher Kreise offenbart sich hier wieder besonders deutlich. Wir werden sowohl den Handy-Diebstahl als auch jede einzelne Drohung zur Anzeige bringen", stellt Kickl fest.

Angriffe auf die SPÖ

Bereits vergangenen Freitag wurden die Webseiten von SPÖ und FPÖ von Hackern angegriffen. Statt der Startseite der SPÖ war über Stunden das Logo der Hackergruppe "Anonymous" zu sehen. Die Homepage der FPÖ war wiederholt nicht erreichbar. Im Internet bekannte sich die Hacker-Communty Anonymous zu den Taten.

Update - Anonymous Austria distanziert sich

Anonymous Austria distanziert sich via Tweet davon, an der Veröffentlichung der Telefonnummern beteiligt gewesen zu sein. "Um die Situation klarzustellen: Wir haben keine Telefonnummern der FPÖ veröffentlicht, jemand anders wars", heißt es.

Gleichzeitig stellen sie die Behauptung auf, dass die FPÖ keineswegs Ziel eines Hackerangriffs gewesen sei. Vielmehr sei eine undichte Stelle innerhalb der Partei für die "durchgesickerten Informationen" verantwortlich. Jene Person, die am Samstagmorgen die Telefonnummernliste der FPÖ-Politiker veröffentlicht hatte, sei durch innerparteiliche Konflikte motiviert gewesen. (sum)