Volker Klüpfel / Michael Kobr, "Schutzpatron". € 19,95 / 389 Seiten. Piper, München 2011

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Wotan, der Dackel hat sich abgeseilt. Sein Herrchen bricht bei der Suche nach ihm in einen unterirdischen Gang ein und findet dabei das Skelett eines Ritters plus Schatz. Das ist nicht der Beginn einer Gothic-Fantasy, sondern der Auftakt zum neuen Krimi des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr.

Jahre später ist der Schatz restauriert und soll in einem eigenen Museum ausgestellt werden. Das wird das Image des kleinen Allgäuer Nests Altusried enorm aufpolieren. Nur leider gibt es finstere Pläne eines sagenumwobenen Diebes, der die Hauptattraktion, nämlich einen Reliquienschrein, entwenden will.

Kriminalhauptkommissar Kluftinger, genannt Klufti, muss sich um vieles gleichzeitig kümmern. Sein geliebter Uralt-Passat ist gestohlen worden, eine Frau ist keines natürlichen Todes gestorben, und jetzt muss er auch noch den Kunstdiebstahl verhindern. Zudem zwingen die Ermittlungen Klufti, nach Wien zu fliegen. Das ist für ihn der GAU schlechthin, ist er doch noch nie in einem Flugzeug gesessen.

Gut, die Autoren übertreiben die Weltfremdheit ihres altgedienten Kommissars, aber man muss ja nicht alles tierisch ernst nehmen. Wie es kommt, dass Klufti einen rosa Smart mit einem Werbeaufdruck von Manner fährt (nebenbei: es heißt Schnitten, nicht "Waffeln") und sein Auto wiederfindet, ist höchst vergnüglich zu lesen. (Ingeborg Sperl, www.krimiblog.at / DER STANDARD, Printausgabe, 9./10.7.2011)