Addis Abeba/Maiduguri - Nach den jüngsten Anschlägen einer radikalislamischen Sekte in der Stadt Maiduguri im Nordosten Nigerias haben die Behörden jetzt Motorräder von den Straßen verbannt. Mitglieder der Gruppe Boko Haram hatten in den vergangenen zwei Wochen mehrmals Menschen von Motorrädern aus erschossen und Bomben in Biergärten geworfen. Dabei waren nach Angaben des britischen Senders BBC mindestens 40 Menschen - überwiegend Polizisten und Sicherheitskräfte - getötet worden.

"Das Verbot bezieht sich sowohl auf private wie auch auf kommerziell genutzte Motorräder aller Kategorien im gesamten Stadtgebiet von Maiduguri", sagte ein Sprecher der Regionalregierung von Borno. Für viele Einwohner stelle dies ein Problem dar, da Zweiräder das bevorzugte Verkehrsmittel seien. Die meisten Menschen in der Stadt könnten sich kein Auto leisten, hieß es.

Die Boko-Haram-Sekte lehnt jeden westlichen Lebensstil ab, darunter vor allem auch das Trinken von Alkohol. Die 2002 gegründete Gruppe bezeichnet sich selbst auch als "nigerianische Taliban" und hat in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Anschläge auf Polizeieinrichtungen und christliche Kirchen verübt. (APA)