Forschungskrimi um ein mysteriöses griechisches Artefakt
Eigentlich dürfte es das über 2000 Jahre alte Ding gar nicht geben. Und obwohl vermutlich Dutzende oder gar Hunderte ähnliche Geräte hergestellt wurden, ist der 1901 vor der griechischen Insel Antikythera gefundene Kalendercomputer der bis jetzt einzige bekannte Apparat der Antike, der verschiedenste Kalendarien und die Bewegungen mehrerer Himmelskörper vorausberechnen konnte.
Die Überreste des mysteriösen Artefakts befinden sich heute im Archäologischen Nationalmuseum in Athen ausgestellt, wo sie lange Zeit vor sich hin korrodierten. In den vergangenen Jahren freilich haben sich etliche Forscher mit modernsten Analysetechniken über die Fragmente dieses ersten Computer des Welt hergemacht, um ihm auch noch seine letzten Geheimnisse zu entreißen.
Jo Marchant, die als Wissenschaftsjournalistin unter anderem für Nature schreibt, hat mit Die Entschlüsselung des Himmels erstmals die Geschichte dieser analogen Rechenmaschine und seiner Erforschung rekonstruiert und zugleich einen fesselnden Wissenschaftskrimi verfasst, der bis in die jüngste Gegenwart reicht und auch für künftige Forschungen immer noch viele Fragen offen lässt.
Jo Marchant, "Die Entschlüsselung des Himmels. Der erste Computer - Ein 2000 Jahre altes Rätsel wird gelöst", Reinbeck, Rowohlt. 298 S., € 23,30
Bild rechts: Der vor 110 Jahren gefundene "Computer" von Antikythera. Jo Marchant hat die spannende Geschichte seiner Entdeckung und Erforschung aufgeschrieben.