Bild nicht mehr verfügbar.

Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer behandlungsbedürftigen Depression.

Leipzig - Am 2. Oktober veranstalten die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und die Deutsche Depressionsliga den 1. Patientenkongress für Betroffene und Angehörige in Leipzig. Thematisiert werden Depression bei Kindern und Jugendlichen sowie der Umgang mit depressiven Erkrankungen im Alltag und im Berufsleben. Die Veranstaltung wird vom Schirmherrn der Stiftung, dem Schauspieler und Entertainer Harald Schmidt, moderiert.

Über vier Millionen

Für Betroffene und Angehörige stellt die Depression eine große Belastung dar. In der breiten Öffentlichkeit ist die Dimension der damit einhergehenden Lebensbeeinträchtigung nur unzulänglich bekannt: Oft verlieren depressive Menschen das Interesse am sozialen Umfeld, können gemeinsame Aktivitäten mit Familie und Freunden nicht mehr genießen und soziale Kontakte nicht aufrechterhalten. Niedergeschlagenheit, Interesse- und Freudlosigkeit sowie Antriebslosigkeit sind die Kernsymptome einer Depression.

Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden derzeit an einer behandlungsbedürftigen Depression. Nur eine Minderheit erhält eine optimale Behandlung. Wissenslücken in der Bevölkerung, Angst beziehungsweise Scham vor Stigmatisierung und diagnostische wie therapeutische Defizite, sind Gründe dieser mangelhaften Versorgung.

Initiative ergreifen

Initiiert wurd die geplante Veranstalung von Betroffenen und Angehörigen des Online-Diskussionsforums. 2001 wurde diese Plattform als Forschungsprojekt im Rahmen des Kompetenznetzes Depression, Suizidalität gegründet, dessen Nachfolge die Stiftung Deutsche Depressionshilfe 2010 angetreten hat. Inzwischen ist das Forum mit über 11.000 aktiven Nutzern und weit über drei Millionen Besuchern pro Jahr zu einem wichtigen Bestandteil in der Depressions-Selbsthilfe geworden.

Die Belange depressiver Patienten und deren Angehöriger werden über den Patientenkongress in Leipzig in den Mittelpunkt des Interesses gestellt, um die Sensibilität für das heikle Thema zu steigern. Gleichzeitig gilt es, Kräfte für die wirksame, flächendeckend verfügbare Versorgung zu bündeln. (red)