Wien - Ministerien, Kammern, Länder sowie Firmen und Institutionen unter ihrer Kontrolle haben einiges zu melden. 2012, wenn ein neues Verfassungsgesetz über Transparenz von Inseraten sie erstmals verpflichtet offenzulegen, wo sie für wie viel geworben haben.

Die Werbeforscher von Focus Media Research verglichen ihre Daten aus 2000 und 2010 und staunten: Öffentliche Institutionen wie Ministerien, Kammern oder auch der Pressedienst der Stadt Wien verdreifachten in den zehn Jahren ihren Werbedruck von 34,9 Millionen Euro auf 99,7 Millionen. Es liegt vor allem an dieser Gruppe, dass der Sektor Dienstleistungen seinen Anteil an den gesamten Bruttowerbeausgaben in Österreich von zehn auf 16 Prozent steigerte und längst werbestärkster Wirtschaftsbereich ist. In den Daten für öffentliche Institutionen sind politische Parteien nicht inkludiert - die müssen aber auch laut Gesetzesentwurf ihre Werbebuchungen nicht melden.

Die aktuelle, allgemeine Werbekonjunktur taxiert Focus mit 8,9 Prozent Zuwachs von Jänner bis Mai 2011 (gegenüber 2011); für das zweite Halbjahr erwarte die Branche 3,1 Prozent Plus. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 29.6.2011)