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Das AKW Fort Calhoun in Nebraska wird seit Wochen vom über die Ufer getretenen Missouri River umspült.

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Feuer und Rauchschwaden über Los Alamos

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Omaha/Wien - Das Atomkraftwerk Fort Calhoun im US-Bundesstaat Nebraska ist aufgrund der heftigen Regenfälle in den vergangenen Wochen vom Hochwasser führenden Missouri River umschlossen. Das Wasser soll in Teilen der Anlage bis zu 60 cm hoch stehen, laut dem Betreiber OPPD (Omaha Public Power District) und der Atomaufsichtsbehörde NRC (Nuclear Regulatory Commission) bestehe aber keine Gefahr eines Störfalls, da das Reaktorgebäude nicht unmittelbar betroffen sei.

Im April wurde die Anlage für geplante Wartungsarbeiten 40 Tage vom Netz genommen, nach Beginn der starken Regenfälle Anfang Juni wurde sie aber nicht wieder hochgefahren. Ein durch eine elektrische Komponente ausgelöstes Feuer am 7. Juni schürte Gerüchte im Internet, wonach radioaktive Strahlung ausgetreten sei. Die OPPD bestritt diese Vorwürfe und bezog auf ihrer Website Stellung.

"Wahrscheinlichkeit fast bei null"

Laut Sicherheitsplänen ist die Anlage für einen maximalen Wasserpegel von bis zu 309 Metern über dem Meeresspiegel konstruiert, derzeit steht der Missouri bei knapp unter 307 Metern. Sicherheitskräfte versuchten in den vergangenen Tagen, die Flut mit aufblasbaren Barriereschläuchen und Sandsäcken unter Kontrolle zu bringen, allerdings konnte wegen Rissen in den provisorischen Dämmen ein weiteres Eindringen nicht verhindert werden.

Zusätzliche Dieselvorräte wurden nun herangeschafft, um im Fall einer Betriebsstörung Generatoren zur Reaktorkühlung anzutreiben. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Wasser in das Reaktorgebäude eintritt, liegt aber fast bei null", erklärte der Sprecher von Nebraska Public Power District, Dave Van Der Kamp gegenüber CNN. 

Buschfeuer in New Mexico

Auch im US-Bundesstaat New Mexico bedroht eine Naturkatastrophe eine Nukleareinrichtung. Ein Buschbrand, der südlich der Stadt Los Alamos ausgebrochen ist, breitet sich rasch aus und könnte bald ein unter Bundesführung stehendes Atomforschungszentrum erreichen. Die 12.000 Einwohner der Stadt wurden wegen des Feuers evakuiert, laut Behörden gehe vom in der Anlage gelagerten Plutonium aber keine Gefahr aus.

Radioaktive und explosive Materialen seien laut Kevin Roarke, einem Mitarbeiter des Forschungszentrums, unterirdisch gebunkert und haben im Jahr 2000 bereits einen Flächenbrand überstanden, der damals Schäden in der Höhe von einer Milliarde US-Dollar an den Gebäuden der Anlage angerichtet hatte.

"Das Feuer wird uns eine Weile begleiten. Es hat das Potenzial, sich von der Größe her noch zu verdoppeln bis verdreifachen", sagte der Feuerwehrkommandant von Los Alamos, Doug Tucker. (red, derStandard.at, 28.6.2011)