Volvo kehrt den Premiumcharakter im Interieur souverän in gewohnter Manier hervor, ...

Foto: Stockinger

... Alfa ist traditionell sportlich, ...

Foto: Stockinger

...und Peugeot tastet sich mit Glashausatmosphäre in diese Richtung.

Foto: Christian Fischer

Link: Volvo

Link: Alfa Romeo

Link: Peugeot

Grafik: DER STANDARD

So kühl sind sie gar nicht, die Schweden. Eher cool. Das aktuelle schwungvolle Design, evolutionär erwachsen aus der altbekannten Haifischflossenrückleuchtenphilosophie, gibt den derzeitigen Volvos einen unerwartet emotionalen Fingerabdruck, besonders der 60er-Reihe. Die DER STANDARD in der praktischen Version ausführen durfte. Als Kombi. V60 D5 AWD Geartronic. 5-Zylinder-Diesel, Allrad, 6-Gang-Automatik.

Immer noch ganz klar ein Volvo, aber das Design hat sich Richtung Progressivität fortentwickelt. Die Klientel mag's – und sie mag auch, dass es sie immer noch gibt, die schwedische automotive Präsenz.
Foto: Stockinger

Innen wirkt der Volvo wie ein Designerwohnzimmer. Dezent luxuriös, man will ja nicht protzen, elegant, aufgeräumt, leicht minimalistisch. Wenngleich, die vielen Knopferln und Tasten in der Mittelkonsole gibt's immer noch. Die haben die Deutschen längst wegrationalisiert mittels zentralisiertem Dreh-Drück-Bedienknopf.

Das mollig-geborgene Momentum kriegt Volvo auch im Fahrgefühl rüber. Komfortables Fahrwerk, der geschmeidige 5-Zylinder-Diesel (205 PS) ist eine Pracht, Allrad Marke Haldex sorgt für Traktion in allen Lebenslagen, und der Verbrauch ist den Fahrleistungen ähnlich angemessen wie bei den anderen beiden Fahrzeugen im hier vorgestellten Trio.

Platz ja, Riesen nein

Wie bei diesen setzt Volvo auf Coupélinie. Der Schönheit Nachteil: eher enger Laderaum. Beim V60 sind das 430 Liter – wer mehr will, greife zum V70. Alfisti haben diese Möglichkeiten nicht, der 159 SW ist schon das maximale Raumfahrzeug, das die Italiener ihrer treuen Fangemeinde bieten. Mit 4,66 m streckt sich der 159 um 30 mm länger als der Volvo, ist aber 30 mm flacher, wirkt also nicht nur coupéhaft, sondern auch sportlich, das erwartet man von Alfa. Auch hier, wie gesagt, kein üppiger Kofferraum (445 l), man kommt aber normalerweise gut damit durch, im Volvo ja auch.

Nicht mehr ganz so jung wie die beiden Kombi- Kumpels hier, aber ästhetisch immer noch bellissima. Getestet haben wir den 159 SW mit adäquater Motorisierung: 1750 TBi, also Turbo-Benziner, 200 PS.
Foto: Stockinger

Sport war das Stichwort, deshalb hatte der Testwagen das knackige Sportfahrwerk, juchhe, und den wunderbaren 1750er-Benziner mit 200 Turbo-PS, Cuore Sportivo, fehlen nur noch Boxer und Transaxle. Wir werden unbescheiden. Der Alfa passt so, wie er da steht, eh ganz genau.

Dort, wo Volvo und Alfa sind, will Peugeot ansatzweise auch hin – in Richtung Premium. Also, für eine klassische Volumensmarke: allerhand, was die da zustande bringen. Reinsetzen und freuen, auch beim Startknopf. Sitzt, wie bei Porsche, links. Reinsetzen und ärgern indes: nicht das kleinste offene Fach in der Mitte. Luftiges Vergnügen spendet das Panoramaglasdach, der 2,0 HDi (140 PS) ist leise und kräftig, die Lenkung passt gut zum Fahrwerk, das samtig-straff die gewohnte Peugeot-Kennung in die Zukunft trägt.

Mit dem 508 startet Peugeot in eine neue Designära. Die Proportionen werden wieder stimmig, der dezente Charakter tut dem Flagg-schiff gut. Nur: Den repräsentativen 607 kann er nicht ersetzen.
Foto: Christian Fischer

Mit 4,81 m ist der Franzose der weitaus längste im hiesigen Trio – und der mit dem größten Kofferraum: 560 l. Dass Peugeot stilistisch endlich wieder Neuland betritt, ist löblich. Das Auto ist begehrt, auf zirka zwölf Wochen Lieferfrist kann man sich bei diesem 2,0 HDi einstellen. Feiner Nachfolger des 407. Das Flaggschiff 607 kann er allerdings nicht ersetzen. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/24.06.2011)