Skopje - Die täglichen Proteste gegen die Polizeigewalt in der mazedonischen Hauptstadt Skopje gehen am heutigen Montag schon in die vierte Woche. Die Demonstranten, mehrheitlich junge Menschen, fordern nun Änderungen des Innenministeriumsgesetzes und die Bildung eines unabhängigen Gremiums zur Kontrolle der Polizeiarbeit. Der Vorschlag soll dem am Samstag konstituierten Parlament zugestellt werden, nachdem 10.000 Unterschriften für die Forderung gesammelt sind, meldeten mazedonische Medien am heutigen Montag.

Den Anlass für die täglichen Protestkundgebungen lieferte der Tod eines 22-jährigen Mannes. Er war am Rande der Siegesfeier der regierenden VMRO-DPMNE nach der vorgezogenen Parlamentswahl in der Nacht auf 6. Juni in Skopje von einem Sonderpolizisten zu Tode verprügelt worden. Das Innenministerium äußerte sich erst Tage danach zum Zwischenfall, wies jedoch jegliche politische Verantwortung zurück. Protestler fordern schon seit Tagen ein Treffen mit der derzeitigen Innenministerin Gordana Jankulovska. Laut Medienberichten dürfte die VMRO-DPMNE-Politikerin in der künftigen Regierung, die zum dritten Mal in Folge von Nikola Gruevski gebildet wird, nicht mehr für das Innenressort zuständig sein. (APA)