Kairo - Ein General der ägyptischen Armee hat ausgesagt, dass umstrittene Jungfrauentests an festgenommenen Demonstrantinnen bei den Protesten im März bewusst zugelassen worden seien. Der General Abdel Fattah al-Sisi sagte bei einem Treffen mit Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty, mit den Untersuchungen habe sich das Militär vor "Vergewaltigungsvorwürfen" schützen wollen, wie die Menschenrechtsorganisation am Sonntag mitteilte. Er habe in dem Gespräch jedoch versichert, dass die Armee in Zukunft keine Frauen mehr festnehmen wolle.

Betroffene Demonstrantinnen hatten nach ihrer Festnahme am Rande einer Demonstration auf dem Tahrir-Platz in Kairo am 9. März von den Jungfrauentests berichtet. Amnesty verurteilte das Vorgehen der Armee gegen die Frauen. Al-Sisi, der auch dem übergangsweise regierenden Militärrat angehört, ist der erste hochrangige Militärvertreter, der die Vorwürfe offiziell bestätigt. (APA)