Grafik: LulzSec

Für den zu Wochenbeginn in Großbritannien festgenommenen mutmaßlichen Hacker hat ein Gericht in London am Donnerstag Untersuchungshaft angeordnet. Der 19-Jährige, den die Behörden der Mitgliedschaft in der Internetpiratengruppe Lulz Security verdächtigen, habe seit seiner Festnahme am Montag "mit den Ermittlern zusammengearbeitet" und wolle dies auch weiterhin tun, sagte sein Anwalt während der Anhörung in der britischen Hauptstadt. Demnach wies der Verdächtige keinen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück.

Vorwurf

Die Justiz wirft dem jungen Mann vor, in Computersysteme eingedrungen zu sein, um Internetseiten lahmzulegen. Ende November soll er dabei einen Unternehmensverband sowie am Montag die britische Behörde zur Bekämpfung organisierter Kriminalität SOCA im Visier gehabt haben. Auch mögliche Beteiligungen an weiteren Angriffen im In- und Ausland werden untersucht. Nach Angaben seiner Mutter in mehreren britischen Medien ist der junge Mann sehr verschlossen und leidet unter Angstzuständen sowie Aufmerksamkeitsstörungen.

Widerspruch

Die Hackergruppe Lulz Security hatte in den vergangenen Wochen zahlreiche Onlineangriffe gestartet. Unter den Opfern waren der US-Senat sowie die Unternehmen Sony und Nintendo. Am Mittwoch vergangener Woche legten die Hacker die Internetseite der CIA für gut zwei Stunden lahm. Am Montag bekannten sie sich über den Kurznachrichtendienst Twitter auch zu einer Attacke auf die SOCA. Die Gruppe bestreitet, dass der festgenommene 19-Jährige zu ihr gehört. (APA)