Salzburg - Nachdem die Salzburger Disco Cave Club wegen Nazi-Vorwürfen zusperren musste, prüft nun der Verfassungsschutz erneut eine Veranstaltung in dem ehemaligen Luftschutzbunker. Es handelt sich dabei um ein Konzert der deutschen Band Spreu & Weizen, sowie der Chicagoer Band Luftwaffe das am 23. Juli stattfinden soll.

Vor einer Woche informierte die Bürgerliste den Verfassungsschutz über das geplante Konzert. "Rechte Konzerte brauchen wir in Salzburg nicht, deshalb haben wir den Verfassungsschutz eingeschaltet", sagt Gemeinderäten Ingeborg Haller von der Bürgerliste. Nun überprüft der Verfassungsschutz, ob die Bands dem rechtsextremen Milieu zuzuordnen sind, wie der Leiter des Verfassungsschutzes Burghard Vouk auf derStandard.at-Anfrage bestätigt.

Es werde detailliert überprüft, ob die angekündigten Bands, schon rechtsextreme Lieder gespielt haben, die das Verbotsgesetz anstreifen, erläutert Vouk die weitere Vorgehensweise. Man habe sich schon mit den deutschen Kollegen in Verbindung gesetzt, um die Prüfung auszuweiten. Auch der Mieter des Clubs wurde verständigt. Der sage, er habe vom Veranstalter keinerlei Hinweise erhalten, dass die Band bedenklich sei. Der Veranstalter konnte noch nicht erreicht werden, sagt Vouk. Wenn die Bands gegen das Verbotsgesetz verstoßen, werde die Veranstaltung nicht genehmigt. Das Prüfverfahren sei aber noch nicht abgeschlossen; nächste Woche wisse man mehr.

Vor zwei Jahren musste der Cave Club zusperren, weil ihm die Gäste ausblieben. Nach Gerüchten um angebliche Treffen uniformierter Neonazis hatte der Club einen enormen Besucherverlust erlitten. Die Anschuldigungen stellten sich aber als haltlos heraus. Im April 2010 eröffnete der Club in einem ehemaligen Luftschutzbunker im Rainberg erneut unter dem Namen b.lack.(Stefanie Ruep, derStandard.at, 22.6.2011)