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Altach vs Admira: Wer wird sich zuletzt freuen?

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Altach – Der SCR Altach hat am Dienstag seinen Rechtsstandpunkt in der Causa um möglicherweise statutenwidrige Vertragskonstruktionen bei Admira Wacker via Aussendung dargelegt. Darin forderten die Vorarlberger vor der Sitzung des Bundesliga-Senats 5 am 30. Juni unter anderem einen nachträglichen Abzug von drei Punkten beim Meister aus der Südstadt, was den Aufstieg der zweitplatzierten Altacher in die Bundesliga zur Folge haben würde.

Jurist Dr. Henrik Gunz formulierte im Auftrag der Vorarlberger ein mehrseitiges Dossier, in dem es im Zusammenhang mit den angeblichen Doppelverträgen heißt: "FC Trenkwalder Admira hätte sich zumindest nach allgemeiner Lebenserfahrung und nach allgemeinem Lauf der Dinge bei korrekter Einhaltung der Bestimmungen des Lizenzierungsverfahrens – also ohne diverse Doppelverträge – zumindest 2 – 3 teure Spieler nicht leisten können und dann aller Voraussicht nach auch nicht diese Punkteanzahl erreicht."

Die Admira hatte sich im Mai als Meister der Ersten Liga mit einem Zähler Vorsprung auf Altach den Bundesliga-Aufstieg gesichert – nach Meinung der Vorarlberger zu Unrecht. "Der Senat 5 kann nach Auffassung des SCRA (...), wenn er die Causa "Doppelverträge FC Trenkwalder Admira" tatsächlich objektiv und fair beurteilt (...), nur zu einem nachträglichen Punkteabzug bei FC Trenkwalder Admira von mindestens drei Punkten und zwar – ausschließlich für die vergangene Saison – gelangen. Denn die Vorkommnisse tangieren die abgelaufene Saison", hieß es in einer Mitteilung der Altacher.

Darin wird auch bemängelt, dass dem Klub in der Sitzung des Senats als unmittelbar Betroffene keine Verfahrensbeteiligung zustehe. Die Gremien seien somit "'Ankläger und Richter' in einer Person, was (...) in einem modernen Sport(Vereins)verfahren einfach nicht mehr gegeben sein sollte." Es gehe insofern auch um eine Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen, etwa Akteneinsicht für betroffene Vereine.

Außerdem kritisierten die Vorarlberger die eingeschränkte Sanktionsmöglichkeit des Ständig Neutralen Schiedsgerichts. Die dritte und letzte Instanz des Verfahrens könne eine Strafe durch den Senat 5 (erste Instanz) und das Protestkomitee (zweite Instanz) lediglich herabsetzen, aber nicht verschärfen.

Die aktuelle Situation müsse nach Meinung der Atacher jedenfalls vor der Auslosung der Saison 2011/12 in Bundesliga wie auch der Ersten Liga am Freitag zu berücksichtigt werden und bis zu einer endgültigen rechtlichen Klärung neben der Admira "auch der SCRA angeführt werden".

Retourkutsche folgt zugleich

Die Admira ist über die Vorverurteilungen entrüstet. "Altach fordert nun, eine gesamte Rechtsordnung samt Instanzenwege und gesetzlicher Fristen zu kippen, um Admira aus der Liga zu werfen, um selbst dorthin zu kommen wohin man es sportlich selbst nicht geschafft hat", hieß es in der Mitteilung des Traditionsclubs aus Maria Enzersdorf.Man sei überzeugt, dass die Vorwürfe bezüglich Wettbewerbsverzerrung "ins Leere gehen, da Admira gegen keine Bestimmungen verstoßen hat". "Eine höhere Wirtschaftskraft durch zusätzliche Investoren und Sponsoren bedeutet noch lange keine Wettbewerbsverzerrung", stellte der neunfache ÖFB-Meister klar. (APA/red)