Paris - Ein Massenartensterben in den Ozeanen, wie es sich zuletzt vor 55 Millionen Jahren ereignete, befürchten Forscher aus sechs Ländern. "Die Ergebnisse sind schockierend", fasste der wissenschaftliche Leiter des Internationalen Ozean-Programms (Ipso), Alex Rogers, einen am Montag veröffentlichten Bericht von 27 Experten zusammen, die sich im April an der englischen Universität Oxford getroffen hatten.

Faktoren wie Erderwärmung und Überfischung könnten den Forschern zufolge zu einem sechsten großen Artensterben in der Hunderte Millionen Jahre alten Geschichte der Ozeane führen. Allein die Kohlendioxidkonzentration in den Ozeanen sei derzeit deutlich höher als beim letzten Massensterben vor 55 Millionen Jahren, als fast die Hälfte der Tiefseetiere verschwand.

Bestimmte Stoffe wie künstlicher Moschus aus Reinigungsmitteln sei inzwischen sogar im Polarmeer und auch in den Fischen zu finden. "Der Ozean ist das größte Ökosystem der Erde, das unsere Welt bewohnbar macht", mahnten die Forscher. Vor allem die Hochsee müsse daher besser geschützt werden. Unsere Generation sei vielleicht die letzte, die noch genug Zeit zum Handeln hat ... (APA/red)