Linz  - Das oberösterreichische Landeskriminalamt (LKA) hat einen Kunstdieb festgenommen. Ein 55-jähriger arbeitsloser Mann soll im Juni sieben Gemälde, zwei Buddhastatuen, mehrere Stücke aus Geschirrsammlungen und zwei Kaminuhren aus einem Schloss in Seewalchen im Bezirk Vöcklabruck gestohlen haben. Er ist geständig und gab als Tatmotiv eine gewisse "Sammlerleidenschaft" für Antiquitäten an, berichtete das LKA in einer Aussendung am Freitag. Die gesamte Beute konnte im Keller des Verdächtigen und in Verstecken in einem bereits früher angemieteten unbewohnten Anwesen im Bezirk Steyr-Land sichergestellt werden.

Der Wert der Gegenstände werde derzeit von Sachverständigen ermittelt, erklärte der LKA-Leiter. Nach Angaben der Besitzer des Anwesens war erst von einem Gesamtschaden von etwa 700.000 Euro die Rede, dann wurde er mit 100.000 Euro angegeben. Unter den Stücken seien eine möglicherweise sehr seltene spätgotische Holzstatue mit "Wendedarstellung" (Pieta sowie Madonna mit Kind) sowie weitere zwei Gemälde im Stil des spätmittelalterlichen Malers Hieronymus Bosch, hieß es. Der Festgenommene sei kein Profi, habe aber mit Antiquitäten gehandelt - allerdings legal. Man habe ihn durch aufwendige Ermittlungen ausgeforscht.  (APA)