Nach oben hin lässt sich das Dach zwar nicht öffnen, die großflächige Glasfläche gibt aber den Blick und das Licht frei. Das Panoramadach misst 1,3 Quadratmeter, muss allerdings extra bezahlt werden. Macht aber Laune und zahlt sich aus.

Foto: Christian Fischer

Im Inneren können die Getränke gekühlt werden. Die Insassen natürlich auch.

Foto: Christian Fischer

Link: Citroën

Grafik: DER STANDARD

Alternativen zum Golf gibt es viele. Auch in Frankreich. Der neue Citroën C4 ist eine davon, und es wäre eine gute Alternative. Den großen Ausbruch des Individualismus, das Herausragen aus der Masse der Golf-Klasse darf man sich hier allerdings auch nicht erwarten. Der C4 ist Mainstream, durch und durch

Wer genau das sucht, wer einen Golf sucht, aber keinen will, ist mit dem C4 gut bedient. Der Preis ist fair, das Platzangebot ist auch vergleichsweise großzügig, die Verarbeitung ist tadellos. So kann man mühelos in die anonyme Masse der Großstadt eintauchen, Unsichtbarkeit ist garantiert.

Mit dem e-HDi kann man das nicht nur unsichtbar, sondern auch nahezu unriechbar tun. Von der Null-Emission sind wir auch hier natürlich noch weit entfernt, aber was halt so geht und auf der Höhe der Zeit ist, wird bei diesem Modell umgesetzt. Der Vierzylinder ist sparsam und wird durch einen Turbolader aufgepeppt. Erfreulich für einen Diesel ist die erträgliche Lärmentwicklung, hier wurde gut gedämmt.

112 PS sind gar nicht so wenig und gerade hier mehr als ausreichend. Der Motor präsentiert sich überraschend durchzugsstark. Für die Stadt jedenfalls ausreichend, auch über Land sind wir noch flott unterwegs. Wenngleich die Flottheit mit der Geschwindigkeit abflacht.

Ganz wichtig: Gutes Gewissen! Der C4 e-HDi ist ein Micro-Hybrid. Die Energie, die beim Bremsen entsteht und anderswo ungenutzt verpufft, wird hier zurückgewonnen, wenngleich nur in kleinen Dosen. Dennoch hilft das beim Benzinsparen und senkt den CO2-Ausstoß. Außerdem noch verbaut: Ein Stop-&-Start-System, das an der Ampel automatisch den Motor abschaltet. Sobald man den Fuß vom Gaspedal nimmt, stirbt der Motor automatisch ab. Einbußen beim Anfahren oder beim Fahrverhalten insgesamt sind dadurch keine zu beklagen.

Beim Sparen helfen auch die speziell entwickelten Reifen. Mit den verbrauchsfreundlichen Pneus lassen sich die CO2-Emissionen laut Citroën im Vergleich zu einem Standardreifen um bis zu fünf Gramm pro Kilometer reduzieren und 0,2 Liter Kraftstoff pro 100 km einsparen. Hochgerechnet auf die gesamte Lebensdauer der Reifen würde das eine Ersparnis von 90 Liter bedeuten.

Neu in dieser Konstellation ist auch das automatisierte 6-Gang-Handschaltgetriebe. Citroën preist die "einzigartige Schnelligkeit und Leichtgängigkeit" der Gangwechsel. Das können wir nicht zu hundert Prozent unterschreiben. Das könnte durchaus schneller und vor allem weniger spürbar gehen. Im manuellen Modus kann man wenigstens selbst den Zeitpunkt bestimmen, schneller geht es aber auch nicht.

Das Fazit fällt dennoch sehr positiv aus. Der neue C4 ist sympathisch. Kein Streber und dennoch vorbildlich brav. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/17.06.2011)