Liegend über Geld und Leben sinnieren.

Foto: Schörkhuber

Innsbruck - Im Gras liegen und über die Welt sinnieren. Das macht bis 26. Juni im Rapoldipark ein Kunstprojekt der tki open (Tiroler Kulturinitiativen) möglich. Eine Themenvorgabe gibt es: Was wäre, wenn Einkommen und Existenz entkoppelt würden? Beim Dösen kommen Stimmen aus dem Boden. Die Technik ist nicht sichtbar, die Boxen sind im Boden vergraben, die Zuspielung erfolgt extern. Neben den Stimmen gibt es abstrakte Musik: Ein "Erdklang" ist physisch spürbar. Die akustische Installation von Christine Schörkhuber und Christof Freidhöfer macht nachdenklich: Soll, wer nicht arbeitet, auch nicht essen?

"Dem Impuls, sich einfach so, mitten im öffentlichen Raum, im Gras auszustrecken und sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, wird viel zu selten nachgegeben", findet Schörkhuber: "Viel zu verwurzelt ist die Angst, als faul und unnütz zu gelten. Oder die Befürchtung, etwas Wichtiges zu versäumen."

Schörkhuber wünscht sich ein Innehalten, einen inneren Dialog mit den Stimmen. Gefragt wurden Menschen, ob ihr Leben mit 1000 Euro Grundeinkommen anders verlaufen wäre: "Kritisiert werden nicht Tätigkeiten, sondern Arbeitsbedingungen." (ver, DER STANDARD, Printausgabe, 17.6.2011)