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Washington - Einer neuen Studie der Environmental Working Group (EWG) zufolge sind beschichtete Teflon-Kochtöpfe und Pfannen auch im Hausgebrauch bereits gesundheitsgefährdend. Der Hersteller, der Chemiekonzern DuPont, hatte immer abgestritten, dass das Kochgeschirr im Hausgebrauch gefährliche toxische Substanzen abgibt, berichtet das Environmental News Service ENS.

Standpunkt des Herstellers

DuPont behauptet, dass die Temperaturen, die das Geschirr beim Kochen erreicht nicht hoch genug wäre, um die gefährliche Stoffen aus der Beschichtung zu lösen. Nach Angaben der EWG erreichen die beschichteten Pfannen aber im Hausgebrauch bereits nach zwei bis fünf Minuten Temperaturen, die in der Lage sind, Toxine zu erzeugen. Diese Gifte können zum Beispiel Vögel töten und beim Menschen zum sogenannten "Polymeren Fieber" führen. Chemiker des EWG hatten in verschiedenen Tests die Emission der toxischen Stoffe nachgewiesen und sofort bei der US-Consumer Product Safety Commission (CPSC) Anzeige erstattet. Die EWG fordert in der Petition, dass sämtliche Kochgeräte, die Polytetrafluorethylen enthalten, dazu zählt auch Teflon, eine Gesundheitswarnung enthalten müssen.

DuPont hat den Zahlen entgegengehalten, dass ein Gesundheitsrisiko erst bei Temperaturen von 350 Grad Celsius auftreten würde. Bis zu Temperaturen von 260 Grad Celsius bleibe die Antihaft-Beschichtung nach Angaben des Chemiekonzerns völlig intakt. Höhere Temperaturen würden bei normalen Hantieren auf der Oberfläche auch kaum auftreten, hält DuPont der Kritik entgegen.

Zu hohe Temperaturen

Die EWG argumentiert, dass beim Vorheizen von Pfannen diese Temperaturen leicht erreicht werden können. Bei Tests konnten die EWG-Forscher feststellen, dass beschichtete Bratpfannen innerhalb von fünf Minuten eine Temperatur von über 380 Grad erreichen können. Bei knapp 360 Grad Celsius hatte eine Teflon-Pfanne mindestens sechs giftige Gase ausgeschieden: Zwei davon sind karzinogen, zwei sind als globale Umweltgifte bekannt und ein weiterer Stoff namens MFA, ein Fluoropolymer, ist bereits in geringer Dosis letal für den Menschen.

Die EWG hatte bereits im April eine Anzeige bei der US-Umweltschutzbehörde EPA eingebracht. Darin wird dem Chemiekonzern DuPont vorgeworfen, dass es jahrelang wichtige Dokumente zurückgehalten hat. Im konkreten Fall ging es um das Auffinden der gefährlichen und giftigen Substanz Perfluoroctansäure (PFOA), die im Nabelschnurblut eines Neugeborenen einer DuPont-Mitarbeiterin gefunden wurde. (pte)