"Wissen aufzupolieren" und "Kontakte zu knüpfen" - das sind die Motive für Manager, im Sommer zu pauken

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In den Sommermonaten lässt das Geschäft in vielen Branchen meist etwas nach - diese Zeit eignet sich ideal für Führungskräfte, um in der einen oder anderen Sommerakademie das persönliche Wissen aufzupolieren und interessante Kontakte zu knüpfen.

Hier ein paar Last-Minute-Vorschläge für die Sommerplanung: Die Wiener Börse Akademie beispielsweise bietet berufstätigen Privatinvestoren sowie Finanzdienstleistern eine Sommerakademie zum Thema "Investment Profi" an: In einer Reihe von zusammenhängenden Einzelseminaren wie "Kennzahlen und Analyse", "Risiko Management" und "Die bunte Vielfalt der Anlagenstrategie" können Führungskräfte ihr Know-how auffrischen oder sich ein Grundlagenwissen erarbeiten.

Die zweite Weiterbildungsmöglichkeit der Wiener Börse heißt "Produkt Spezialist" und soll eine Übersicht im Fonds-Dschungel bieten. Steuertricks und Tipps für den richtigen Umgang mit dem Finanzamt runden das Repertoire ab. Die Seminare können sowohl einzeln als auch als Paket gebucht werden.

Künftige Unternehmensgründer möchte die Sommerakademie der Wirtschaftskammer im steirischen Voitsberg ansprechen. Von 10. bis 24. August werden in fünf unterschiedlichen Intensivkursen rund 40 Vortragende aus Wirtschaft und Wissenschaft etwa 100 Teilnehmern aus sechs Nationen ihr Wissen zur Unternehmensgründung vermitteln. Ronald Angeringer, steirischer Start-up-Experte und Kursleiter, konstatiert: "Die meisten Neugründer sind Spezialisten auf ihrem Gebiet und werden leicht zu Opfern der Tücken beispielsweise im Steuerrecht oder der betriebswirtschaftlichen Erfolgsplanung. Das langfristige Überleben in der Wirtschaft zeichnet jedoch Generalisten aus."

Allround-Wissen

Im Mittelpunkt stehen daher neben der steuerlichen Beratung auch Gewerberecht, Kostenrechnung, Marketing und die Finanzplanung. In Zusammenarbeit mit Vortragenden der FH Campus Graz ist darüber hinaus ein praxisorientiertes Marketingprojekt geplant. Um die gelernte Theorie noch im Rahmen des Kurses in die Praxis umsetzen zu können, erarbeiten die Teilnehmer gemeinsam mit einem renommierten Unternehmen zahlreiche Fallbeispiele.

Die Idee dahinter: Der Blick und das Gespür für eigene Fehler und eventuelle Fallen soll geschärft werden. Wie Jungunternehmer ihr Gründungskapital finanzieren können und wo Förderungen zu holen sind, erfahren sie im letzten Teil der Veranstaltung.

Der dritte Anbieter im Bunde ist das Weiterbildungszentrum der WU Wien, dessen zweiwöchige Führungskräfteausbildung noch in den Starlöchern steckt: In fünf Modulen zu je zwei Tagen soll ein "Soft Skill"-Programm angeboten werden. Zielgruppe sind Führungskräfte der mittleren Managementebene sowie Eigentümer oder Manager von Mittelbetrieben.

Die Eckpfeiler reichen von der Unternehmensstrategie über die Mitarbeiterführung bis hin zu Change-Management-Prozessen. "Die Teilnehmer schließen mit einer Projektarbeit und einem WU-Zertifikat ab. Ein weiterer Vorteil ist: Sie haben das Gefühl, den Sommer sinnvoll genützt zu haben", erklärt Klaus Hofer, Leiter des WU-Weiterbildungszentrums. (Silvia Stefan, DER STANDARD, Printausgabe, 17./18.5.2003)