London/Wien - Die enormen bürokratischen Hürden, die zur Einreichung von EU-Forschungsanträgen zu überwinden sind, werden von Forschern und Firmen seit Jahr und Tag beklagt. Doch trotz dieser Kontrollmechanismen scheint es gelungen zu sein, die Europäische Kommission mit erfundenen Technologieprojekten zu überlisten und dafür mehr als 50 Millionen Euro widerrechtlich abzukassieren, wie die Wissenschaftszeitschrift Nature (online) berichtet.

Die Europäische Kommission hat vier dieser "Projekte" in der Zwischenzeit abgedreht und mehr als 30 Fördergeldnehmer in rund zwanzig Projekten ausgeschlossen. Olaf, das europäische Amt für Betrugsbekämpfung, ist eingeschaltet, ein Olaf-Sprecher schildert, dass der Betrug in sehr raffinierter Weise durchgeführt worden sei. Namen wurden vorerst nicht genannt, Untersuchungen laufen unter anderem in Italien, GB, Polen, Frankreich, Griechenland und auch Österreich. (tasch, DER STANDARD, Printausgabe, 16.6.2011)