Im Wiesbadener Kurpark geht normalerweise alles mit rechten Dingen zu. Rechtschaffene Leute gehen auf rechtwinklig angelegten Wegen ordentlich spazieren. So muss das sein in Wiesbaden. Auf die schiefe Bahn kommt dort selten einer. Rechtsbrecher, die dennoch vom rechten Weg abkommen, werden deshalb auf einem extrem ordentlich angeschraubten Schild vor krummen Touren gewarnt. (Titus Arnu)

Foto: Andrea Frech/Langenscheidt

"Futtern Sie die Affen nicht!"
Übelsetzungen - Ultimative Sprachpannen aus aller Welt
Langenscheidt-Verlag
ISBN: 978-3-468-29860-8
Autor: Titus Arnu
128 Seiten, kartoniert, 180x125x10mm

Foto: Langenscheidt

Ein Jahr lang hat die Durststrecke gedauert. Jetzt sind sie da: die neuen Sprachpannen von Langenscheidt. "Futtern Sie die Affen nicht!" lautet der Titel, Titus Arnus hat die Schilder, Plakate, Hinweistafeln und Gebrauchsanweisungen mit bereits bekannter Unterhaltsamkeit kommentiert.

Im neuen Band stößt man unter anderem auf Hunde, die auf Wasser gehen könnten, es aber nicht dürfen, weil derartige, an Blasphemie grenzende Begabungen, in Kroatien gar nicht gerne gesehen werden.

Selbst gut erzogene Hunde verletzen schnell mal religiöse Gefühle. Ist ein besonders begabter Hund beispielsweise in der Lage, über Wasser zu laufen, sollte man das Tier in der Öffentlichkeit lieber nicht auf Wellen wandeln lassen. Das könnte leicht als tierische Blasphemie gedeutet werden. (Titus Arnu)
Foto: Christian Hain/Langenscheidt

In Wiesbaden hingegen versucht man, die Menschen davon abzuhalten, auf die schiefe Bahn zu kommen und stellt extra dafür Verbotsschilder auf. So hat alles seine Ordnung.

Bereits im Vorjahr haben wir den vierten Band im Rahmen eines Gewinnspiels verlost und eine Flut an Einsendungen hat bewiesen, dass die Sprachpannen auf Schritt und Tritt begleiten.

Kann Reklame pieken? Vielleicht, wenn es sich um Kaktus-Werbung handelt. In diesem Fall handelt es sich aber um ein falsch geschriebenes österreichisches Wort: "picken" heißt kleben. (Titus Arnu)
Foto: Herbe Marker/Langenscheidt

(red/derStandard.at)