Die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa bleibt wegen des Flüchtlingsnotstands weiterhin unter Druck. Nachdem am Samstag 1500 Bootsflüchtlinge aus Libyen eingetroffen waren, erreichte am Dienstag ein Boot mit 290 Migranten an Bord die Insel. Die Migranten waren vor drei Tagen aus Libyen abgefahren. Sie seien wohlauf, teilte die italienische Küstenwache mit. Unter den Insassen seien mehrere Frauen und Kinder gewesen.

Am Wochenende war die Zahl der Flüchtlinge auf Lampedusa wieder auf über 2.100 geklettert. Hunderte von Migranten wurden am Montag mit einem Schiff aufs Festland gebracht.

Der Bürgermeister von Lampedusa, Bernardino De Rubeis, klagte wegen des Tourismus auf der Mittelmeerinsel. Wegen der Flüchtlingswelle sei das Ansehen der Insel als Urlaubsparadies zerstört. Die Insel bange um die Sommersaison. Der Bürgermeister der Insel mit 5.000 Einwohnern verlangte finanzielle Unterstützung von der Regierung Berlusconi.

Seit dem Sturz des tunesischen Präsidenten Zine el-Abidine Ben Ali im Jänner trafen auf Lampedusa Zehntausende Bootsflüchtlinge ein. Seit dem Ausbruch der Kämpfe in Libyen im März fliehen vor allem Gastarbeiter aus ärmeren afrikanischen Ländern nach Italien, die in dem nordafrikanischen Land gearbeitet hatten. (APA)