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Eine Woche demonstrierten Menschen gegen den Drogenkrieg in Mexiko.

Foto: REUTERS/Tomas Bravo

El Paso - Mit einer Kundgebung in El Paso in den USA haben hunderte Mexikaner einen 3.000 Kilometer langen Protestzug gegen den blutigen Drogenkrieg in ihrem Land beendet. Die Bus-Karawane kam am Samstag (Ostzeit) in der texanischen Stadt an, wo mehrere hundert Menschen aus beiden Ländern gegen die Gewalt der mächtigen Drogenkartelle und den aus ihrer Sicht gescheiterten Anti-Drogen-Krieg der mexikanischen Regierung protestierten.

Initiiert wurde der Protestzug von dem Dichter und Journalisten Javier Sicilia, dessen Sohn Juan Francisco im März mutmaßlich von Drogenbanden ermordet worden war.

USA soll Mitverantwortung eingestehen

Die USA müssten ihre Mitverantwortung für die Gewalt in Mexiko eingestehen, forderte Sicilia in El Paso vor den Demonstranten, die mexikanische und US-Flaggen schwenkten. Er forderte die Regierung in Washington auf, die sogenannte Merida-Initiative zu stoppen, ein Programm, mit dem die USA den Anti-Drogen-Krieg in mehreren südamerikanischen Ländern unterstützen.

Am Freitagabend hatten die Teilnehmer der Bus-Karawane, die vor gut einer Woche in Cuernavaca im Landesinneren gestartet war, in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez, die El Paso gegenüberliegt, ein Abkommen mit weiteren zivilgesellschaftlichen Gruppen unterzeichnet. Darin fordern sie die mexikanische Regierung zu einem radikalen Kurswechsel in der Anti-Drogen-Politik auf. "Dieser sinnlose Krieg muss aufhören", sagte Sicilia.

37.000 Tote

Offiziellen Angaben zufolge wurden in den viereinhalb Jahren seit dem Amtsantritt von Präsident Felipe Calderon landesweit mehr als 37.000 Menschen im mexikanischen Drogenkrieg getötet, obwohl er im Dezember 2006 eine massive Militäroffensive gegen die Banden gestartet hatte. Allein in Ciudad Juarez wurden im vergangenen Jahr mehr als 3.000 Menschen umgebracht. (APA)