Rivane Neuenschwander, Pangaea's Diaries, 2008. Courtesy of Stephen Friedman Gallery (London), Galeria Fortes Vilaça (Sao Paulo) and Tanya Bonakdar Gallery (New York).

Foto: Rivane Neuenschwander, Pangaea's Diaries, 2008 Courtesy of Stephen Friedman Gallery (London), Galeria Fortes Vilaça (Sao Paulo) and Tanya Bonakdar Gallery (New York)

Graz - Im Grazer Kunsthaus ist ab 11. Juni eine Ausstellung zu sehen, die sich unter dem Titel "Vermessung der Welt" mit verschiedensten Möglichkeiten von Systematisierung beschäftigt. Um die Wechselwirkung zwischen Wissenschaft und Kunst aufzuzeigen, wurde auf die unterschiedlichen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum zurückgegriffen.

"Vermessung der Welt. Heterotopien und Wissensräume in der Kunst" lautet der - nicht unbedingt publikumswirksame - Titel der Schau. "Es ist eine sehr komplexe Ausstellung, die versucht, Bildern des Denkens nachzugehen", so Joanneum-Intendant Peter Pakesch bei einer Pressekonferenz am Freitag. Es gibt einen Bezug zum Joanneums-Jahresthema "Zeit".

Ai Weiweis "Map of China"

"Wir haben uns entschieden, punktuell vorzugehen", erläuterte Pakesch, der die Schau zusammen mit Katrin Bucher Trantow kuratiert hat. Die Ausstellung versucht daher durch Werke, die großteils hier schon zu sehen waren oder überhaupt dem Museum gehören, aufzuzeigen, wie zeitgenössische Kunst Ordnungssysteme entwirft. "Es geht auch darum, parallele Weltbilder gegenüber zu stellen", schilderte Bucher Trantow die Vorgehensweise. So sind Weltkarten unterschiedlichster Art ebenso zu sehen wie Ai Weiweis Arbeit "Map of China" oder Franz Ackermanns "Mental Map: going uptown" (2010), die mit realen Landkarten nicht mehr viel gemeinsam haben.

Als Abbilder von Ordnungssystemen hat Heimo Zobernig Arbeiten, die den Zettelkatalog der Österreichischen Nationalbibliothek zeigen, beigesteuert, während von Dieter Roth "Flacher Abfall" - gesammelter flacher Abfall in Büroordnern eingeheftet - zu sehen ist. Weiters werden Arbeiten von Vera Lutter, Peter Kogler, Helen Mirra, Daniel Spoerri und Constantin Luser gezeigt. Die neueren Arbeiten wurden teilweise für das Kunsthaus angefertigt, zusätzlich gibt es einige Leihgaben. (APA)