Grafik: Karriere zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Grafik: STANDARD

Wien - "Deprimierend": Kurz und prägnant fasst Ulrich Reinhardt, Leiter der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen, die Ergebnisse einer Umfrage zu "Wunsch und Wirklichkeit" in den Karrieren der Österreicher zusammen. Offenbar mache sich in der heimischen Berufswelt eine "große Ernüchterung" breit, analysiert Reinhardt.

"Da bleibt die Motivation voll auf der Strecke"

Dass 33 Prozent von 1000 repräsentativ Befragten über 15 Jahren gerne eine Führungsposition bekleideten, dieses Kunststück aber nur sieben Prozent gelingt, läge noch ebenso in der Natur der Sache wie der Umstand, dass nur sechs Prozent das Ziel erreichten, überdurchschnittlich viel Geld zu verdienen. Doch dass lediglich 18 Prozent der Befragten berufliche Aufstiegschancen sehen (für 53 Prozent ein Wunsch), hält Reinhardt für bemerkenswert trist: "Da bleibt die Motivation voll auf der Strecke."

Dieses Bild zieht sich durch sämtliche Antworten: 29 Prozent verstünden unter Karriere eine berufliche Tätigkeit von hohem Ansehen, doch nur sieben Prozent haben nach eigener Einschätzung eine solche. 40 Prozent streben nach Selbstverwirklichung bei der Arbeit, lediglich 20 Prozent ist dies gelungen - dasselbe Verhältnis gilt für Erfolgserlebnisse und Anerkennung. 53 Prozent ist eine Arbeit, die Spaß macht, wichtig, nur 34 Prozent können das von ihrem aktuellen Job behaupten.

Frauen schneiden dabei durchwegs schlechter ab als die Männer. Beispiel Selbstverwirklichung: 25 Prozent der Männer sehen dieses Ziel verwirklicht, aber nur 15 Prozent der Frauen. (Gerald John/DER STANDARD, Printausgabe, 10.6.2011)