Lausanne - Das Architekturbüro Barozzi Veiga aus Barcelona hat den Wettbewerb für das neue Kunstmuseum in Lausanne gewonnen. Die Spanier setzten sich unter insgesamt 18 Bewerbern durch. Am Donnerstag wurde das Siegerprojekt vorgestellt. Das neue Kunstmuseum entsteht am Standort eines alten Lokomotivdepots der SBB. Obwohl das Depot vollständig abgerissen wird, "bewahrt das Siegerprojekt die Atmosphäre dieses alten Industriebaus", sagte Olivier Steimer, Präsident der 17-köpfigen Jury. Dies geschehe unter anderem dadurch, dass die Architekten Backsteine - in weiß-bräunlicher Farbe - für den Bau des Museums ausgewählt haben und ein kleines Stück des alten Depots in die neue Fassade integrieren.

Für den Bau des neuen Kunstmuseums - mit Restaurants, Künstlerateliers und Boutiquen im Stile des Wiener Museumsquartiers - sind rund 75 Millionen Franken (61 Mio. Euro) vorgesehen, knapp die Hälfte davon soll von privaten Sponsoren finanziert werden. Voraussichtlich wird mit dem Bau Ende 2012, Anfang 2013 begonnen. 2016 soll das neue Museum fertig sein. Mit dem ersten Spatenstich wird eine leidvolle, konfliktreiche und langwierige Geschichte zu Ende gehen. Bereits 1991 hatte die regionale Regierung entschieden, dass das aktuelle Kunstmuseum im Stadtzentrum von Lausanne zu klein geworden ist. Das Projekt wurde jedoch mehrmals aufgeschoben, sodass die renommierte Sammlung Planque schließlich ihre rund 300 Bilder, Zeichnungen und Skulpturen von Künstlern wie Picasso, Van Gogh, Klee, Degas oder Leger schließlich ins französische Museum Granet in Aix-en-Provence verlagerte. (APA)