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Maqbool Fida Husain im Jahr 2006 beim Anfertigen einer Skizze.

Foto: REUTERS/Zahid Hussein

Neu Delhi - Der bekannteste zeitgenössische Maler Indiens, M.F. Husain, der sein Heimatland 2006 nach Drohung von extremistischen Hindus verlassen hatte, ist am heutigen Donnerstag in London verstorben, wie sich lokale Medien auf seine Familienangehörigen berufen. Der 95-Jährige Künstler, der auch als "Picasso von Indien" bezeichnet wurde, starb im Royal Brompton Krankenhaus.

Der Muslime Maqbool Fida Husain wurde von Hindu-Hardliner beschuldigt, durch die nackte Abbildung einer ihrer Gottheiten in einigen seiner Gemälden ihren Glauben beleidigt zu haben. Für ihn bedeutete die Darstellung lediglich Reinheit. Nach Drohung einer radikalen Hindu Gruppe, die eine Belohnung in der Höhe von 11,5 Millionen Dollar für seinen Tod ausgesetzt hatte, sowie nach gerichtlichem Vorgehen gegen den Künstler aufgrund von Kränkung der "Hindu Befindlichkeit" zog er 2006 nach Qatar und erhielt dort vier Jahre darauf die Staatsbürgerschaft.

2008 wurden seine Arbeiten bei einer Ausstellung in Neu Delhi attackiert. Im selben Jahr erzielte ein Werk bei einer Auktion von zeitgenössischer, südasiatischer Kunst einen Verkaufspreis von 1,6 Mio. Dollar. Nachdem Husain, der auch als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor tätig war, im vergangenen Jahr Staatsbürger von Katar wurde, erklärte der Künstler, dass er im Exil einfach in Frieden arbeiten wolle - ohne Drohungen von Fanatikern ausgesetzt zu sein. Das er dadurch die indische Staatsbürgerschaft verlor, sah Husain gelassen: "Das ist nur ein Stück Papier. 95 Prozent der indischen Bevölkerung liebt mich. Ich bin ein indischer Maler, und das bleibe ich bis zu meinem letzten Atemzug." (APA)