Wien - Die Bestellung der neuen Flughafen Wien Vorstände bleibt spannend. Seit Montagabend gibt es eine erste Shortliste mit den Bewerbern.

Von den österreichischen Kandidaten stehen darauf: Julian Jäger (Airport Malta) Michael Höferer (Flughafen Wien), beide SP-nahe und der Vorstand der Burgenland Holding, Günther Ofner, VP-nahe.

Darüber hinaus eine große Zahl an deutschen Bewerbern, die bei deutschen Airports beschäftigt sind.

Michael Höferer war AUA-Marketingleiter, Chef der Österreich-Werbung, kurzzeitig auch bei Libro und ist derzeit am Flughafen unter anderem für die Beteiligung am Airport Kosice zuständig.

Käme einer davon zum Zug wäre das nicht unbedingt der Neubeginn, der von vielen gewünscht wurde. Wobei das für Finanzen zuständige Vorstandsmitglied nicht zwingend aus der Airline-Branche kommen müsse, wird betont, sondern vielmehr für die Strategie verantwortlich sein sollte. Keine Ambitionen zu wechseln hat Michaela Steinacker.

"Ich bleibe weiterhin Geschäftsleiterin der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und bin hier für Immobilien und Erneuerbare Energien zuständig", wiederholte sie am Dienstag. Sie habe sich nicht für den Flughafen Wien beworben und stehe dafür auch nicht zur Verfügung.

Vehement dementiert wird bei der AUA, dass sich Vorstand Peter Malanik (weder mit noch ohne Namensnennung) für den Flughafen-Job beworben hätte. Malanik bleibt bei der AUA, versicherte ein Sprecher.

Statt AUA zu Emirates

Interessant wird die weitere Berufslaufbahn des als AUA-Chef bestellten Thierry Antinori, der drei Tage vor seinem Dienstantritt in Wien, Anfang April, bekannt gab, den Lufthansa-Konzern zu verlassen. Antinori soll, so ist zu hören, ab dem nächsten Jahr bei Emirates beginnen. Dem Vernehmen nach soll er nach einer Einarbeitungszeit dem jetzigen, sehr erfolgreichen, Emirates-Chef, Tim Clark (62) nachfolgen.

Antinori habe gesehen, dass die Vorgaben der Lufthansa zur Sanierung der AUA mit dem Budget nicht erfüllen könne. Und "verheizen" wollte er sich in Wien auch nicht lassen, wird über die Gründe seines überraschenden Rückzugs spekuliert. Der gebürtige Franzose gilt als jedenfalls als ausgezeichneter Vertriebs-Fachmann, dem es unter anderem gelang, die Reisebüro-Gebühren für die Airlines zu eliminieren.

In der Branche wird erwartet, dass sein Wechsel noch im Sommer bekanntgegeben wird. Bis zum Jahresende soll er wegen einer Konkurrenzklausel zu keiner anderen Airline wechseln dürfen.

Die AUA selbst wird vorerst keinen neuen Chef bekommen, sagte jüngst Lufthansa-Konzern-Chef Christoph Franz. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Printausgabe, 8.6.2011)