Bei der 54. Cartellversammlung in Horn in Niederösterreich trafen Burschen und Altherren aufeinander. Die "Chargierten" haben besonder Aufgaben innerhalb und dürfen zu diesem Anlass "plenis coloribus" - also in den Farben ihrer Verbindung auftreten. Hier gehts zur Reportage von der Versammlung.

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Nach einem Besuch in der Kirche, bei der Bischof Klaus Küng, selbst CVer, die Messe zelebrierte nahmen die Charcierten Aufstellung zum Umzug.

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In den "Deckel", also der Mütze der Studenten, schreiben sie oft ihren Verbindungsnamen und lassen Freunde darin unterschreiben. Die Verbindunsnamen kann man meist freiwillig wählen, bei manchem Verbindungen wird man von den Kollegen getauft. Wenn man mit dem Namen unzufrieden ist, kann man sich "umspitzen" lassen - das kostet dann aber meist eine Kiste oder ein Fass Bier.

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Bischof Küng beim Umzug: Ein Gewitterregen ging auf Geistliche wie Chargierte und das Publikum nieder.

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Dem Regen trotzend stellten sich die Studenten am Ende des Umzuges noch einmal auf, die Hemden der Mitglieder der Kapelle waren inzwischen durchnässt. Im Publikum des Umzugs waren meist Altherren und Kollegen der Chargierten, selbstverständlich alle mit Scherpe und Deckel.

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Der "Vorort" ist das Präsidium des CV. Er wechselt jedes Jahr. Bis 30. Juni ist die "Franco Bavaria" aus dem ersten Bezirk der Vorort, am 1. Juli übernimmt eine Verbindung in Leoben.

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Im Publikum finden sich auch Frauen. Sie lassen sich aber an einer Hand abzählen. In Österreich gibt es auch farbentragende Mädchenverbindungen. Eine von ihnen ist Marlis. Sie ist mit Studentenverbindungen aufgewachsen, ihre Eltern waren beide Mitglieder in Verbindungen. Sie "findet es nicht so schlimm", dass die Organisationen nach Geschlecht getrennt sind.

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Am Ende der Tagung findet bei der Versammlung traditionell die "Festkommers" statt. Die Chargierten ziehen ein und neben auf einer Art Tribüne Platz.

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Beim Einzug werden die Chargierten mit ihrem Verbindungsnamen genannt. Manche Verbindungen heben sich dabei von der "Masse" ab: Eine Gruppe trägt ihren "Zirkel" auf der Wange: Ein Zeichen der Verbindungen, das während der NS-Zeit, als die katholischen Verbindungen verboten waren eingeführt wurde. Eine andere Gruppe trägt eine Kiste Bier mit in den Saal.

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Sobald die Chargierten Platz genommen haben wird das "Erste Allgemeine", also "Gaudeaumus Igitur" gesungen, später folgen noch die österreichische Bundeshymne und das Lied der Franco Bavaria, jene Verbindung, die die Präsidentschaft inne hat.

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Bei der Festkommers wurden unter anderem auch "Burschungen" durchgeführt: Jene Mitglieder, die noch in der Probezeit sind, werden dabei von "Fuxen" zu "Burschen" und sind damit Mitglieder auf Lebenszeit. (Fotos: Sebastian Pumberger, Text: Lisa Aigner, derStandard.at, XX.6.2011)

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