Wien - Sonne, Meer und Bier statt Kasernen, Drill und Kanonen: Das österreichische Bundesheer hat ein Herz für Partytiger. Männliche Maturanten dürfen trotz noch bestehender Wehrpflicht nach der Matura noch schnell die Sau rauslassen, bevor sie für sechs Monate zum Bundesheer einrücken. Wegen der Maturareisen Anfang Juli beruft das Heer die Rekruten nämlich nicht wie vorgesehen am 1. des Monats ein, sondern erst später. Heuer ist es der 11. Juli.

In der Regel wird am ersten des Monats bzw. am nächstfolgenden Montag einberufen. Im Monat Juli macht das Bundesheer allerdings wegen der zahlreichen Maturanten, die auf Maturareise sind, eine Ausnahme. Das Ministerium sieht darin einerseits eine "Dienstleistung". Anderseits habe die Verschiebung auch einen praktischen Grund, sonst würde es zu einem verstärkten Andrang im September und Oktober kommen, das Bundesheer brauche aber immer etwa gleich viele Rekruten.

Rücksichtsvoll zeigt sich das Militär auch bei Studenten. Soldaten, die sich ein Jahr freiwillig verpflichten, werden seit einigen Jahren im September und nicht mehr im Oktober einberufen, damit sie für das Wintersemester inskribieren können. Früher seien aus diesem Grund vor Ende der Dienstzeit immer Anträge auf Dienstfreistellung gekommen. Mit der Verlegung des freiwilligen Jahres auf September bis Ende August anstatt von Oktober bis Ende September habe sich dieses Problem gelöst. (APA)