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Mit Entfall der Mindestgröße könne man aus einer größeren Zahl an Bewerbern auswählen, sagt Innenministeriumssprecher Harald Noschiel.

Foto: Rudi Brandstaetter/AP/dapd

Wien - Bisher mussten Bewerber für den Polizeidienst 168 Zentimeter messen, Frauen 163 - diese Mindestmaße sollen fallen, berichtete der ORF am Samstag unter Berufung auf Innenministeriumssprecher Harald Noschiel. Diese Ankündigung hatte prompt FPÖ-Kritik an der kommenden "Zwergelpolizei" zur Folge.

"Nur die Besten werden genommen", so Noschiel zum neuen Leitsatz. Mit Entfall der Mindestgröße könne man aus einer größeren Zahl an Bewerbern auswählen. Damit es wirklich so weit kommt, muss das Parlament eine entsprechende Gesetzesänderung beschließen, wofür es noch keinen konkreten Termin gibt.

"Offenbar ist der Innenministerin jedes Mittel recht um dem drohenden Personalkollaps bei der Exekutive entgegen zu treten", meinte AUF-Bundesvorsitzender und FPÖ-Bereichssprecher für den Öffentlichen Dienst, Werner Herbert. Er sprach sich klar gegen die von Mikl-Leitner erfundene "Zwergerlpolizei" aus. Wenngleich die körperliche Größe nichts über die menschlichen Qualitäten aussage, sei es doch so, dass es für einen Uniformträger im öffentlichen Dienst gewisse Mindestanforderungen zu erfüllen gelte.

BZÖ: "Mindestgröße darf nicht fallen"

BZÖ-Exekutivsprecher Christoph Hagen erteilte den Plänen des Innenministeriums eine klare Absage. "Die Körpermindestgröße im Polizeialltag ist sinnvoll und wichtig, denn bei der Schlichtung im Falle eines Raufhandels ist der Polizeibeamte auch körperlich gefordert. Die Mindestgröße hat sich im Dienst bewährt und darf daher nicht fallen", so Hagen. "Anscheinend geht es den Koalitionsparteien aber darum, den bevorstehenden Personalengpass durch die Pensionierungswelle durch ein Auflassen der Zugangskriterien in den Polizeidienst zu beenden. Die Innenministerin sollte lieber eine 'Rekrutierungsoffensiv' starten", schlug Hagen vor. "Mit einer solchen Joboffensive könnten auch Personen, die bereits eine Berufsausbildung haben, am Arbeitsmarkt aber keine Beschäftigung finden, für den Polizeidienst angeworben werden." (APA/red)