Wien - Der Grüne Peter Pilz nimmt sich der per Schreckschuss verschreckten Sprayer vom Sternwartepark an. Mittels parlamentarischer Anfrage will Pilz von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wissen, "wie ihre Behörde den Schreckschuss gegen Minderjährige als gerechtfertigt bezeichnen kann". Wie der Standard berichtete, haben drei 15-jährige Sprayer kürzlich einen "Antifa"-Schriftzug auf die Mauer des Sternwarteparks in Wien-Währing gesprüht. Dabei wurden sie von der Polizei überrascht, zwei rannten davon. Die Beamten gaben einen Schreckschuss ab. "Unverhältnismäßig" fand das der Kinder- und Jugendanwalt.

Für den Grünen-Politiker passt dieses Verhalten "in ein ÖVP-Schema". So schütze die Polizei "unter Fekter und Mikl-Leitner Neonazis, während sie Linke jagt, selbst wenn sie Kinder sind". Im Vorjahr habe die Exekutive ungarische Neonazis flankiert, die in Oberwart mit Bajonetten für eine Rückgabe des Burgenlands an Ungarn demonstrierten. Pilz: "Eine Vorleistung auf Schwarz-Blau." Er will gegen die im Sternwartepark beteiligten Beamten Disziplinaranzeige einbringen. (stui/DER STANDARD, Printausgabe, 4./5. Juni 2011)