Wien - Die Wiener Wirtschaftskammer ist strikt gegen ein Verbot des sogenannten "Kleinen Glücksspiels". Ein Verbot von Glücksspielautomaten sei "kein gangbarer Weg" und löse die "Problematik" nicht, versicherte der Obmann der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe, Markus Grießler, am Freitag in einer Aussendung. Dieses hätte auch negative wirtschaftliche Auswirkungen, versicherte er. Die Fachgruppe fordert, statt eines Verbotes die Maßnahmen für den Spielerschutz zu verbessern.

Eine weitere Verschärfung durch den Wiener Gesetzgeber - im Sinne eines "Sofortverbotes" - ist für die zuständige Kammer-Fachgruppe aber aus rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen "undenkbar", wie heute betont wurde. "Abgesehen von den Automatenfirmen selbst sind hunderte Arbeitsplätze zum Beispiel in der Gastronomie und bei den Kaffeehäusern davon betroffen", warnte Grießler.

Bei Totalverbot viele illegale Glücksspielapparate

Die Abschaffung des sogenannten Kleinen Glücksspiels hat zuletzt der Landesparteitag der Wiener SPÖ herhoben.(derStandard.at berichtete)

Wozu ein Totalverbot führe, zeige die Situation in anderen Bundesländern. Dort, wo es ein absolutes Automatenspielverbot gebe, würden die meisten illegalen Glücksspielapparate stehen. Diese könnten auf Grund aktueller Judikatur noch dazu straffrei betrieben werden, so Grießler.

Die Wirtschaftskammer empfiehlt statt eines Verbotes Sofortmaßnahmen für den Spielerschutz. Verlangt wird etwa ein Aus für die in Wien häufigen, laut Fachleuten schwer zu kontrollierenden Zwei-Geräte-Kabinen. Weiters sollten Glücksspielapparate nur mit einer Spielerkarte betrieben werden können. Eine kurzfristige Umrüstung sei für die Automatenindustrie durchaus machbar, wurde versichert. (APA)