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Image: Ocelot (Leopardus Pardalis), Santago, a Creative Commons Attribution (2.0) image from spencer77's photostream

Mit Ubuntu 11.04 hat der Softwarehersteller Canonical erst vor wenigen Wochen eine neue Generation der eigenen Linux-Distribution veröffentlicht, mit der in Form von Unity ein vollständig neues Interface Einzug gehalten hat. Nun folgt bereits die erste Testversion für die kommende Ubuntu-Release - und diese setzt die aktuelle Entwicklungsrichtung konsequent fort.

Abkehr

So verzichtet man in Ubuntu 11.10 Alpha 1 zur Gänze auf die klassische GNOME-Oberfläche, wie sie bei Ubuntu 11.04 noch als Alternative zur Auswahl stand. Stattdessen kommt für Rechner ohne 3D-Beschleunigung mit Unity2D eine leicht abgespeckte Version des von Canonical vorangetriebenen Interfaces zum Einsatz.

Aktualisierung

Den Schwerpunkt der frühen Entwicklungsphase einer neuen Ubuntu-Version bildet traditionell die Aktualisierung der enthaltenen Komponenten. Hier macht auch "Oneiric Ocelot" - so der Codename für Ubuntu 11.10 - keine Ausnahme. Es hält nun GNOME 3.0 Einzug in Ubuntu, mit der letzten Release hatte man ja noch ein letztes Mal auf die 2.x-Serie gesetzt. Dies macht sich vor allem bei den grundlegend überarbeiteten Anwendungen wie dem neuen Kontrollzentrum oder dem in Interface-Fragen erheblich abspeckten File Manager Nautilus bemerkbar.

Shell

Ein Nebeneffekt dieser Auffrischung: Im Gegensatz zu Ubuntu 11.04 lässt sich bei der neuen Testversion nun auch die GNOME Shell vergleichsweise einfach nachinstallieren. Sie steht in den offiziellen Paketquellen zur Auswahl. Der Video-Editor PiTiVi wurde zwischenzeitlich wieder von der Live-CD entfernt, selbiges gilt für den "Computer Janitor".

Abwarten

Die weiteren angekündigten Änderungen in der Default-Softwareausstattung - etwa das Ersetzen des Login Managers GDM mit LightDM oder die Aufnahme des Backup-Tools Deja Dup - sucht man derzeit allerdings noch vergeblich. Zu den Eckdaten von Ubuntu 11.10 Alpha 1 gehören der NetworkManager 0.9 - bzw. eine Vorabversion davon - und der Linux Kernel 2.6.39.

Fehlerhaft

Die Umstellung auf GNOME3 hat zur Folge, dass bei der aktuellen Testversion so manches noch nicht richtig funktioniert. Auf den ersten Blick fällt etwa auf, dass das Default-Theme noch nicht portiert wurde. Auch sonst gibt es für Ubuntu in diesem Release-Zyklus noch einiges zu tun, so sollen ḿöglichst viele Programme auf die neue Toolkit-Generation GTK+3 portiert werden. Ziel ist es mit der kommenden Long Term Support-Version der Distribution - also Ubuntu 12.04 - ganz ohne GTK+2 auszukommen. Aber auch die eigenen Panel-Applets von Ubuntu müssen für den Umstieg auf GNOME3 umgeschrieben werden.

Download

Wer trotzdem so wagemutig ist, und in die frühe Testversion hineinschnuppern will, kann Ubuntu 11.10 Alpha 1 in Form eines Live-CD-Images von der Seite des Projekts herunterladen. Der weitere Zeitplan sieht eine zweite Alpha Anfang Juli, zwei Betas im September und die finale Release schließlich am 13. Oktober vor. (apo, derStandard.at, 03.06.11)