Frankfurt am Main - Die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) folgt dem Vorbild einiger Regionalbörsen und zieht den Handelsstart ab dem heutigen Mittwoch auf 8.00 Uhr vor. Anleger können damit schon eine Stunde früher auf Nachrichten wie zum Beispiel Geschäftszahlen reagieren. Für den klassischen Xetra-Handel bleibt dagegen alles beim alten. Mit der Ausweitung der Handelszeiten hat die FWB-Betreiberin Deutsche Börse vor allem Privatanleger im Visier.

Sie will damit Konkurrenten wie den Börsen Berlin und München oder den Brokerhäusern Tradegate und Lang & Schwarz Marktanteile abluchsen. Die Börse Stuttgart, bei der bereits seit dem 1. April der Früh-Handel für die in den großen deutschen Indizes vertretenen Werte möglich war, weitet ihr Angebot ab sofort auf alle deutschen Aktien aus.

Privatanleger und spekulativ orientierte Investoren

"Für institutionelle Anleger ist dieser Früh-Handel aber eher uninteressant, weil die Umsätze um diese Uhrzeit noch zu gering sind", betont ein Aktienhändler einer großen deutschen Bank. Erst mit Beginn des klassischen Xetra-Handels um 09.00 Uhr sei die Liquidität ausreichend, um auch größere Kauf- oder Verkaufsaufträge zu fairen Preisen abwickeln zu können. Auch sein Kollege von einem Frankfurter Brokerhaus geht davon aus, dass neben Privatanlegern vor allem spekulativ orientierte Investoren das zusätzliche Angebot nutzen werden.

Die Fonds-Gesellschaft DWS blickt mit verhaltenem Interesse auf die Verlängerung der Handelszeiten. "Für uns ist das eher nicht relevant. Wir schauen uns das aber an", erklärte die Tochter der Deutschen Bank. Allianz Global Investors äußerte sich ähnlich. (APA)